Rad gerichtet, welcher 14 Morde hatte vollbringen helfen.
Den 14 April hat Barbara, Peter Schlawerks Schusters Frau, als sie bezecht nach Haus gekommen, ihrem Gesellen viel wollen einreden, und ihn an seinen Ehren hart geschmäht. Dieser hat sie mit einem Stiefel geschlagen, daß sie am dritten Tag gestorben. Der Schuhknecht wurde ins Loch gelegt, aber wieder losgelassen, als man bey der Section gefunden, daß sie die Pest an ihr hatte.
Den 2 May hat Becher, des Stadtplattners Bruder, ein lediger Gesell, einen andern Plattnersgesellen von Inspruck mit einem Dolch in die linke Seite gestochen, daß er alsbald tod geblieben.
Den 10 März hat man Elisabeth Bücklin, eine Baderstochter von Hirschbach, mit dem Schwerd gerichtet, weil sie nebst ihrem Bräutigam zweymahl ihren Vater hat mit Gift vergeben wollen.
Den 19 Jul. hat man einen Soldaten von Bayreut gehängt, welcher vor 7 Wochen dem Wirth zum schwarzen Bären zu Lauf, bey welchem er geherberget, ein Kälterlein erbrochen und bey 75 fl. daraus gestohlen. Als ihn die Schützen bey dem Plobenhof angetroffen, hat er dermassen mit einem Messer um sich gestossen, daß er fast alle
Anonym: Beytrag zur Sittengeschichte der vorigen Zeiten in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 692. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beytrag_zur_Sittengeschichte_der_vorigen_Zeiten.pdf/14&oldid=- (Version vom 10.12.2016)