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Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne. In: Bilder und Sagen aus der Schweiz, Band 1

mehr dazu. „Habe doch nicht Kummer, Base“, sagte der Vetter, „wenn du etwas Gutes auf den Tisch stellst, so hast du mit geringer Mühe uns wieder dabei, und wenn wir uns ein wenig strecken, so geht es um so handlicher wieder mit dem Essen.“

Die Männer machten nun die Runde in den Ställen, thaten einen Blick auf die Bühne, ob noch altes Heu vorhanden sei, rühmten das schöne Gras und schauten in die Bäume hinauf, wie groß der Segen wohl sein möge, der von ihnen zu hoffen sei.

Unter einem der noch blühenden Bäume machte der Vetter Halt und sagte: „da schicke es sich wohl am besten abzusitzen und ein Pfeifchen anzustecken, es sei gut kühl da, und wenn die Weiber wieder etwas Gutes angerichtet hätten, so sei man nahe bei der Hand.“

Bald gesellte sich die Gotte zu ihnen, die mit den andern Weibern den Garten und die Pflanzplätze besehen hatte. Der Gotte kamen die andern Weiber nach, und eine nach der andern ließ sich nieder ins Gras, vorsichtig die schönen Kittel in Sicherheit bringend, dagegen ihre Unterröcke mit dem hellen rothen Rande der Gefahr aussetzend, ein Andenken zu erhalten vom grünen Grase.

Der Baum, um den die ganze Gesellschaft sich lagerte[1], stand oberhalb des Hauses am sanften Anfang der Halde. Zuerst ins Auge fiel das schöne neue Haus; über dasselbe weg konnten die Blicke schweifen an des jenseitigen Thales Rand, über manchen schönen reichen Hof und weiterhin über grüne Hügel und dunkle Thäler weg.

„Du hast da ein stattlich Haus, und Alles ist gut angegeben dabei“, sagte der Vetter, „jetzt könnt ihr auch sein darin und habt Platz für Alles; ich konnte nie


  1. Vorlage: lalagerte
Empfohlene Zitierweise:
Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne. In: Bilder und Sagen aus der Schweiz, Band 1. Jent & Gaßmann, Solothurn 1842, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bilder_und_Sagen_aus_der_Schweiz_I.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)