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Walther Kabel: Bildzauber (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 1)

Bildzauber. – Dieses Wort führt uns in eines der dunkelsten Gebiete der Geschichte des Aberglaubens. Man versteht darunter eine schon von indischen und griechischen Magiern geübte Zauberei vermittels eines entweder aus Ton, Wachs oder Metall geformten oder auf Holztäfelchen und flache Steine gemalten Bildes, um in der Ferne auf diejenige Person zu wirken, die das Bild vorstellen sollte.

Diese Art der Zauberei diente hauptsächlich der Liebe und dem Hasse. Indem man das Bildnis des oder der Geliebten mit sich selbst durch magische Künste und Beschwörungen verbinden ließ, glaubte man sich auch der Liebe der betreffenden Person zu versichern. Dieses ist die harmlosere Seite des Bildzaubers. Anders verhielt es sich dagegen mit jenen Bildern,

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Walther Kabel: Bildzauber (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 1). Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1909, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bildzauber.pdf/2&oldid=- (Version vom 31.7.2018)