Seite:Bohemiae Moraviae et Silesiae (Merian) 065.jpg

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Hertenberg.

An der Zuota / ein vestes Schloß / umb welches besagtes Wasser schier gar herumb lauffen thut. Hat zu deß Gasp. Bruschii Zeiten den Herrn Schlicken gehöret / und vielleicht noch. Anno 1621. haben die Bäyerischen dieses Schloß im Elbogner Cräiß erobert / und außgeplündert.


Heyd.

So Hagegk auch unter die Böhmische Städt zehlet. Und sagt Theobaldus lib. 1. p. 178. daß Anno 1421. Zischka in der Stadt Heyd / welche die Böhmen Bor nennen / auß Forcht / eingelassen worden seye; da er die Probstey / wo jetzt das Schloß stehe / zerstöret habe. Wo aber solche Stadt gelegen / wird nicht vermeldet. Zwar ein Bor / im Pilsner Cräiß / bey Statz / Prostibortz und Frauenberg / sich befindet; da herumb Kladra / Chotissou / Stod / Dobrzan und Przestaulki ligen thun. Ob es aber eben dieses Heyd oder Bor seyn mag / daran mangelt uns mehrer Bericht.


Horaždowitz.

Besagter Wentzel Hagegk / der Böhmische Chronik-Schreiber / zehlet diesen Ort auch unter die Böhmische Städte. Und sagt Borgek / in seiner Chronik / am 266. Blat / daß Hertzog Rudolff von Oesterreich / der von Theils Böhmen für ihren König gehalten worden / Anno 1307. die Stadt und Schloß / Horasdiowitz in Böheim belägert habe; in welcher Belägerung er auch in seinem Gezelt gestorben seye. Wird aber nicht vermeldet / in welcher Gegend solcher Ort gelegen: So auch Gerardus de Roo lib. 2. Annal. Austr. (der es Horaßditz / ein Städlein / nennet / und daß besagter König Rudolphus, entweder an der Ruhr / oder von Gifft / darvor gestorben seye) saget / thut; welches aber weder an diesen / noch andern / und sonderlich den jetzigen Geschicht-Schreibern / zu loben / die so schläfferig die Historien erzehlen / und offtmals nur / wie sie ihnen von denen Zeitungs-Schreibern zukommen / setzen / und wo einer oder der ander Ort gelegen / sich nicht besser erkundigen.


Hostinna.

Gegen dem Risengebürg und Schlesien gelegen / so in der Hussiten Historien ein Stadt genennet wird / vor welche sich Zischka / als er mit den Pragern uneins worden / Anno 1424. den Sonntag vor Faßnacht / vergebens belägert; aber Mlazowitz erobert / und Smidartz in Grund außgebrant habe. Weil wir von denen jetzt erzehlten Orten sonsten nichts finden / so werden dieselbe / ob sie schon Städte genant werden / nicht in die Mitte deß Blats / unter andere Bekandte und Unzweiffelhaffte gesetzt.


Jaromir.

Dieses ist eine auß der Königin in Böheim Städten / zwischen dem Schloß Smirschitz / und dem Städtlein Nachodt / auff dem Weg von Prag nach Breßlau / zwischen den Wassern Elb und Vpawa / so unter der Stadt zusammen fliessen / nahend der Grafschafft Glatz / gelegen. Anno 1420. den 26. Christmonats / hat der

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1650, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bohemiae_Moraviae_et_Silesiae_(Merian)_065.jpg&oldid=- (Version vom 28.11.2016)