Seite:Bohemiae Moraviae et Silesiae (Merian) 159.jpg

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gestanden / und also die Schwedischen ihre Armée, sonderlich das Fußvolck / sehr ruinirt / daher viel entloffen / vornemlich die / so vorhin auff der Käiserlichen Seiten gedient / also / daß Zeit wehrender Belägerung / in die 800. Mußquetirer allein nach Wien übergangen seyn sollen) Item fol. 902. (allda gesagt wird / daß Ihre Käiserl. Majest. etc. die Stadt Brinn von allem Wein- und Bier Zoll auff ewig befreyet / benebenst beyde Commendanten / auff dem Spielberg / und in der Stadt / mit ansehenlichen Pensionen / und daß sie Zeit ihres Lebens daselbsten commendiren solten / begnadiget hätte (und dann fol. 975. a. (allda gemeldet wird / daß / nach auffgehebter Belägerung / über fünff tausend Personen allhie gestorben seyen) zu lesen.


Brod / Hunnobroda.

Diese Stadt / wird zum Unterscheid deß Böhmisch- und Teutschen Brods in Böheim / Ungarisch Brod genant / weil selbige gegen den Ungarischen Gräntzen / nahend Hradisch / an dem Wasser Oslawa gelegen ist. Es gibt herumb Weinwachs / auch Sauerbrunnen / von welchen Thomas Jordanus in Comment. de aquis medicatis Moraviae, pag. 84. seqq. zu lesen; der auch pag. 56. seqq. einen sonderbahren Brunnen beym Dorff Korytna / eine starcke Meil von gedachter Stadt Brod / und beym Carpathischen Gebürg / so Mähren von Ungarn scheidet / gelegen / und den Herren von Kunovicz gehörig / beschreibet; auch pag. 110. seqq. von dem wunderlichen Brunnen handelt / welcher auff einen Stückbüchsenschuß vom Dorff Hluk (so zwischen Ostrow und Brod / auff halbem Weg gelegen / und allda seiner Zeit die gedachte Herren von Kunovicz einen stattlichen Palast gehabt haben) zu sehen; dessen Wasser / ob es wol brudelt / nie überlaufft / und gar kalt ist.


Buchlowitz.

Es schreibet obgedachter Thomas Jordanus, daß unter dem sehr hohen Schloß Buchlovia, das Städtlein / (oder Marcktflecken) Buchlovitz lige; davon kaum ein viertheil Meil / in einem tieffen Thal / ein Brunn gesehen werde / welchen die Bauersleut / von seinem stinckenden Geruch Smrdawka nennen thäten.


Budweiß / Budegowice.

Zum Unterscheid deß Böhmischen / Mährisch Budweiß genant. Es ligt dieses Städtlein zwischen Trebitz und Znoym / fast auff halbem Weg. Anno 1619. nahm solches der Böhmen General / Graf von Thurn ein.


Bytetsch / oder Bytesch.

Zwischen Maseritz und Byteschka / gegen Böheim werts gelegen / soll ein Städtlein seyn.


Cremsir / Kremsier / Kromertz.

Ligt an dem Wasser Morawa / oder der March / zwischen Olmütz / und Hradisch; von welchem Ort Boregk in der Böhmischen Chronik / am 124. Blat / also schreibet: Johannes, Bischoff zu Olmutz / kauffte vom Ottone Nigro, Marggrafen

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Matthäus Merian: Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1650, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bohemiae_Moraviae_et_Silesiae_(Merian)_159.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2019)