Seite:Bohemiae Moraviae et Silesiae (Merian) 163.jpg

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Freyberg / Böhmisch Pribor.

Ligt zwischen Titschein und Frideck / bey den Schlesischen Gräntzen / und wird unter die Mährische Städte gezehlet; davon aber uns nichts gründliches bewust ist.


Fridland.

An der Mora / oder Mohr / so ein anders Wasser / als die Mahr / March / oder Morawa ist) nahend Freudenthal im Troppauischen / und also auff Schlesien zu / gelegen; davon nicht fern das Schloß und Flecken Raudenberg noch in Mähren; wie auch der hohe Berg Karlsperg liget. Und ist herum fast ein lauters Gebürg.


Fulneck.

Ein Städtlein und Schloß / so heutiges Tages zu Mähren gerechnet wird / sonsten aber an den Schlesischen Gräntzen gelegen ist / und die beyde neulich die Schwedischen geplündert / in brand gesteckt / verlassen / und mit der Beute sich nach Olmütz begeben haben; wie in der Franckfurter Frülings Relation deß Jahrs 1648. gegen dem Ende / im Anhang / stehet.


Gewicz.

Eine Stadt / gegen dem Böhmerland und Tribau / an einem Wasser gelegen / da herum es etliche vornehme Oerter / als Letowicz / Boskowitz / Kunstatt / und andere / hat / dabey auch Berg-Schlösser ligen. Und kan seyn / daß eben von dem besagten Kunstatt / sich / deß Königs Görgen in Böheim Vorfahren / geschrieben haben. Anno 1643. um das Ende deß Sommers / hatten die Käiserlichen zu Gewicz / oder Geibiz / ihr Läger / wie damals berichtet worden ist.


Göding / Hodonin.

Eine Stadt / an den Ungarischen Gräntzen / darzwischen der Haupt-Fluß in Mähren / die Morawa / oder die March / lauffet / und daselbsten eine Insul machet / in deren Mitten sich Ungarn und Mähren scheiden / also / daß der eine Arm deß Flusses schon zu Ungarn gerechnet wird. Auff der andern Seiten hat es auch ein Wasser / so unterhalb Göding / einen See machet / und auß solchem in die Marck wieder lauffet. Und wird daher Göding von einem also beschrieben / daß solches Städtlein auff einer Seiten habe einen tieffen Teich / auff der andern einen grossen Morast / auff der dritten ein Gehöltz / und auff der vierten ein schön ebenes und flaches Feld; gibt auch etwas Weinwachs herum / gegen Auspitz zu; und hat man von hinnen nicht weit in Oesterreich. Und ligt gegen Göding über die Vestung Skalicz / an dem obbesagten andern Arm der Marck / und also allbereit in Ungarn; von welcher Stadt in Beschreibung deß Königreichs Ungarn gesagt worden; und kan man / was ums Jahr 1449. zu Scalitz vorgangen / Gerhard. de Roo, im 5. Buch der Oesterreichischen Chronik / fol. 215. Item / von der Schlacht zwischen den Käiserlichen und den Ungarn / bey solchem Ort Anno 1621. gehalten / und wie endlich sie / die Ungarn / denselben in ihre Gewalt gebracht / den Tom. I Theatri Europaei, und dann was mit Veränderung der

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1650, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bohemiae_Moraviae_et_Silesiae_(Merian)_163.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2019)