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allerdings der Plural des Prädikats nach einem Neutrum Plur. als constructio ad sensum erklären: 3,2 (?); 3,4; 4,5.8.9; 5,14; 9,20; 11,2.13.18; 15,4; 16,14[1]; 18,3.23.; 21,24. Aber der Plural findet sich auch: 1,19 ἅ εἰσιν. nach ὕδατα 8,11. τὰ δικαιώματα 15,4. ὄρη 16,20. τὰ λιπαρὰ καὶ τὰ λαμπρά (ἀπώλοντο ? mit ℵ An.) 18,14; βιβλία 20,12; τὰ πρῶτα 21,4.

4. Gebrauch des Pronomens.

Bemerkenswert ist der Gebrauch von αὐτός zum Zweck der scharfen und bestimmten Hervorhebung 14,10; 17,11; 19,15 bis; vgl. den Gebrauch von οὗτος (7,14); (11,4;) 11,6.10; 14,4 bis.; 17,13.14.16; (19,9). Der Gebrauch der vollen Form des Reflexivpronomens ist in der Apk sehr selten. Gesichert ist derselbe in den parallelen Wendungen 2,2.9; 3,9, außerdem 6,15; 10,3; 19,7[2]. Ob der Apokalyptiker zwischen αὐτοῦ und αὑτοῦ etc. noch einen Unterschied macht, ist schwer zu sagen. Aus der einzigen Stelle, die etwas beweisen kann, scheint das Gegenteil hervorzugehen 9,11: ἔχουσιν ἐπ’ αὐτῶν. Die Attraktion des Relativpronomens ist gesichert[3], nur 18,6 ἐν τῷ ποτηρίῳ ᾧ ἐκέρασεν. In den Fällen, in welchen im Relativsatz ein Prädikatsnomen steht, ist textlich schwer zu entscheiden, ob das Pronomen auf dieses oder das regierende Wort bezogen ist. Vielleicht aber läßt sich überall derselbe Gebrauch konstatieren und ist 4,5 λαμπάδες αἵ εἰσιν τὰ ἑπτ. πνεύμ.[4] mit Q Rel, 5,6 ὀφθαλμοὶ οἵ εἰσιν τά mit ℵA 1. 38. 51. 81. 87. 161; 5,8 θυμιαμάτων ἅ εἰσιν αἱ προσ. mit ℵQ 36 zu lesen. Der Gebrauch von τις, τινες findet sich nur in den Wendungen εἴ τις, ἐάν τις, sonst fehlt τις entweder ganz oder es tritt εἷς dafür ein (vgl. die bei dem Gebrauch der Präpos. ἐκ unten angeführten Stellen und namentlich noch 8,13 ἑνὸς ἀετοῦ πετ. 18,21 ἦρεν εἷς ἄγγελος ἰσχυρός. 19,17 εἶδον ἕνα ἄγγελον ἑστῶτα).

5. Gebrauch der Präposition. Kasusgebrauch bei ἐπί.

Hier lassen sich eine Reihe merkwürdiger und überraschender Sprachbeobachtungen machen, welche sehr deutlich den bis in die Minutien einheitlichen Sprachcharakter des Apok. erweisen. So läßt sich für die häufig vorkommende Verbindung des Partizipiums von κάθημαι mit ἐπί folgende Regel festlegen. Auf „ὁ“ καθήμενος folgt ἐπί m. Akkus. 4,2 (P An. Gen.); 6,2.5; 14,16 (mit CP Rel.)[5]; 19,11; ἐπί m. Dat. 21,5; ἐπί m. Gen. 7,15 (Dat. Q Rel.); auf „τὸν“ καθήμενον folgt ἐπί m. Akkus. 4,4; 14,14; 17,3; 20,11. (mit P Q Min.; Gen. A 1. 95; ℵ ἐπάνω); Ausnahme 9,17 ἐπ’ αὐτῶν, jedoch liest


  1. εἰσι πνεύματα, doch nachher lesen nur Q 7. 16. 36. 39 ἃ ἐκπορεύονται, A Rel. ἃ ἐκπορεύεται, ℵ ἐκπορεύεσθαι.
  2. 2,20 ist wohl mit ℵQ 7. 16. 40. 69 αὐτήν, 8,6 mit ℵA αὐτούς, 10,7 mit Q Min.³⁵ τοὺς δούλους αὐτοῦ(?), 17,13 mit allen gegen 1. αὐτῶν. 18,7 mit ℵACPQ Min.¹⁵ αὐτήν zu lesen.
  3. 1,20 ist ἀστέρων οὓς εἶδες mit ℵACP 1. 8. 12. 46. 80. 81. 88 zu lesen.
  4. ἅ εἰσιν ℵcP 1. 36. 81. 94 (ἅ ἐστιν A) cle. harl. Prim. (ℵ fehlt).
  5. Hierher gehört auch 11,16, wenn καθήμενοι (statt κάθηνται) mit AP An. a. c. Cypr. zu lesen ist.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Göttingen: , 1906, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S165.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)