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ὄψις αὐτοῦ, ὡς ὁ ἥλιος φαίνει; vielleicht ist auch 6,13 zu lesen ὡς συκῆ βάλλουσα (sc. ἐστιν)[1].

7. Gebrauch der Konjunktionen.

Bemerkenswert ist, daß ὅπως in der Apk überhaupt nicht vorkommt; εἰ findet sich nur 11,5 (bis); ἐάν 2,5.22; 3,3.20; 22,18.19; ἐάν findet sich wie sonst im NT schon in Verbindung mit andern Konjunktionen und dem Relativpronomen: 3,19 ὅσους ἐάν (ℵ 36 ἄν); 11,6 ὁσάκις ἐάν (C 38 Hipp. ἄν); 13,15 ὅσοι ἐάν (ℵ An. Hipp. ἄν) und vielleicht 14,4 (mit Q Rel. Or.) ὅπου ἐάν[2]. — ἄχρι (ἄχρις οὗ) steht als Konjunktion (nicht als Präp.) im allein herrschenden Gebrauch (ἄχρις οὗ 2mal, ἄχρις 4mal) gegenüber ἕως (μέχρις)[3].

Über das Tempus in Nebensätzen ist oben bereits die Rede gewesen. Es muß hier noch über den Gebrauch des Modus gehandelt werden. ἄχρις (ἄχρις οὗ) regiert immer den Konj. Aor., daher ist vielleicht auch 17,17 mit Q Rel. ἄχρι τελεσθῶσιν (nicht τελεσθήσονται) zu lesen. ἐάν regiert immer den Konj. Aor., ebenso steht derselbe in Begleitung von ἄν (ἐάν); 2,25 ist ἥξω als Konj. Aor. von ἧξα anzusehen (Schmiedel 13. 10,2). Ebenso steht ὅταν immer mit Konj. Aor.; 4,9 könnte das zweifelhaft sein, da AP An. 38 ὅταν δώσουσιν bieten und nur eine Reihe von Minuskeln die regelrechte Konstruktion ὅταν δῶσιν. Aber nach Schmiedel (14,9) ist hier mit ℵQ 7. 12. 14. 16. 32. 39. 81. 92 der spätere Aor. Konj. ὅταν δώσωσιν (von ἔδωσα!) zu lesen[4]. Über μή, das in der Apk nie als eigentliche Finalpartikel steht, sondern nur mit dem Aor. Konj. verbunden den Imp. ersetzt s. o. — οὐ μή steht 14mal[5] mit dem Konj. Aor. Daher ist auch 3,3 οὐ μὴ γνῷς mit ACP An.; 9,6 οὐ μὴ εὕρωσιν mit AP An. harl. und wahrscheinlich 19,14 οὐ μὴ εὕρῃς mit Q fast sämtlichen Min. (einige lesen εὑρήσεις) und Pr. zu lesen (statt εὑρήσουσιν). Ein Wechsel zwischen Konj. Aor. und Ind. Fut.[6] findet nur nach ἵνα, ἵνα μή statt, und zwar ist der Indikativ hier häufiger als im übrigen neuen Testament (Blaß 207). Aber auch hier läßt sich eine gewisse Regelmäßigkeit nachweisen. So steht der Ind. Fut. nach ἐδόθη: 6,4 ἵνα ἀλλήλους σφάξουσιν AC 36; 8,3 ἵνα δώσει ℵAC 95 An.; 9,5 ἵνα μὴ ἀποκτείνωσιν[7] ... ἀλλ’ ἵνα βασανισθήσονται ℵAP 38 An. Ferner 3,9 ποιήσω αὐτοὺς ἵνα ἥξουσιν — προσκυνήσουσιν (ℵACP An.). Dementsprechend 13,12 ποιεῖ ... ἵνα προσκυνήσουσιν (anders 13,16, wenn nicht mit einigen Minuskeln


  1. Vgl. noch 14,4 οὖτοι οἱ ἀκολουθοῦντες τῷ ἀρνίῳ, auch 13,18; 21,18; an allen diesen Stellen zeigen sich Varianten in den Handschriften.
  2. ἄν findet sich nur 2,25 ἄχρις οὗ ἄν ohne Varianten; ἔαν scheint also das einfache ἄν bereits verdrängt zu haben.
  3. ἕως kommt nur in der Wendung ἕως πότε 6,10 vor.
  4. 2,22 lesen ℵA ἐὰν μὴ μετανοήσουσιν; 11,6 C ὁσάκις ἐὰν θελήσουσι; 14,4 ὅπου (ἐ)ὰν ὑπάγει AC 7. 16. 28. 36. 81. 87.; 13,15 ὅσοι ἐὰν προσκυνήσουσι ℵ 7. 14. 31. 36. 42. 81. Sämtliche Varianten sind kaum zu akzeptieren.
  5. Eingerechnet 7,16 οὐδὲ μὴ πέσῃ.
  6. Betreffs des textkritischen Tatbestandes s. Bousset, Studien 30f.
  7. Der Konj. an erster Stelle steht wohl des μή wegen. 19,8 steht nach einem ἐδόθη der Konj.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S171.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)