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Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze VIII: Kosmes Buße II | |
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Aber ach, die Sonne spieletEwig nur mit meiner Qual,
Ewig, ewig sie mir zielet,
Nimmer tötet mich ihr Strahl.
Wenn so rasch die Wolken fließen
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Um den nackten Feuerball,Alle Narben sich erschließen,
Aufstehn meine Sünden all.
So wenn einst die Engel ziehen
Mit der Zornposaune Schall,
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Nahn die Toten aufgeschrieenIn des Wahnes Widerhall.
Nieder schmilzt der Sonne Siegel
Vor des Richters jüngstem Tag,
Es zerbricht des Todes Riegel,
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Klar steht, was verloren lag.
Und der ewgen Schönheit Spiegel
Spiegelt jegliche Gestalt,
Und des Rechtes Feuertiegel
Prüfet jeglichen Gehalt.
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Wohin soll ich dann mich schmiegen,Wenn das Licht hoch überwallt?
In dem Staube werd ich kriechen
Mit der Schlange Mißgestalt.
Weh, die Sonne sinkt, vergießend
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Blutge Tränen ohne Zahl,Und aus ihren Tränen sprießen
Tausend Tränen bittrer Qual.
Und es weinen die Verliebten
Einsam in vergeßner Schmach,
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)