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Und was ihm erinnernd bleibet
Aus dem Buch, das Gott entfernt.

445
Viel vom Bann und Glück der Geister

Ihm die Eva auch erzählt,
Wenig hat ihr starker Meister
Samael vor ihr verhehlt.

Alles in das Buch er schreibet,

450
Alles in dem Buche steht,

Und das hohe Buch es bleibet
Als er stirbt dem Sohne Seth.

Von dem Seth zum Tubalkaine
Hat sich dann das Buch entfernt,

455
Der die harten Eisensteine

Daraus künstlich schmieden lernt.

Jubal lernt daraus der Geigen
Und der Flöten süß Getön,
Und aus seines Stammes Zweigen

460
Alle Pfeifer auferstehn.


Und so steigt es immer weiter
Von Geschlechte zu Geschlecht,
Und auf seiner ewgen Leiter
Stehen alle Künste recht.

465
Mündlich, schriftlich, stets erweitert

Geht es durch die trübe Welt,
Die es mit der Kunst erheitert,
Mit Erkenntnissen erhellt.

Noah schrieb hinein die Reise

470
Durch der Sündflut hohes Weh

Und der Tiere Art und Weise,
Ihrer Sprache A B C,

Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_142.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)