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Wie beim geheimnisvoll heiligem Asperges auf Stufen der Welten gehst uns du voran,
Und mit der Geste, die Regenbogenpforten über den Zeitaltern wölbt, weihst du alles:
Des Genius Schwermut, die Schönheit der Frau’n, den Frohsinn der Kinder, das Aufflammen der Wonnen,
Zarten Trauer der Blüten und der Tiere ergebene, nicht murrende Demütigung.

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Wir segnen die Länder und Städte, die Ähren und Reben der Au’n,

Wer aus unseren Händen getrunken, verläßt uns verklärt, wie im Traum;
Und die Begegnung der Brüder, der geringsten auch, seh’n wir voll Glanzes in deinem Lächeln,
Wie die Begegnung von Fürsten mit unzählbarem, unsichtbarem Troß.

Und wissend nicht mehr von anderen Schmerzen als dem des geheimnisvollsten aller Verluste,

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Auf der Schwelle deiner innern Welten sich fürchten vor deiner Nähe,

Demütige Eroberer, dir folgend, geh’n wir zu deinen Gärten,
Und alle gegen uns ziehenden Heere treten zu uns über.

Empfohlene Zitierweise:
Otokar Březina: Hände. Moriz Frisch, Wien 1908, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BrezinaH%C3%A4nde56.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)