Seite:Briefe an Matthias Mulich.pdf/15

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lycht noch by Flensborch vp der grensse van Jütlant myt dem reyssegen tuge, se wylt ander stelbreffe[1] hebben vnde och gelt; Clawes Hermelyn is an den konynch getagen, dar lyggen se nu vnde tofen,[2] se wylt enen anderen stelbreff hebben vnde X gulden op de hant, so is hyr et ruchte.[3] Och cwemen dar nu V boslüde fan Kopenhagen, der weren XXV gewest vnde weren van dem sunde[4] vnde weren by Kokke gebleffen, vnde worden dar gefangen vnde to Koppenhagen in den torn gesat, wol III weken, sus worden se los gelaten, dat se vp loffn[5] fryg gyngen; sus hebben sych erer V affgestalen vnde hebben by dem strande en bot gekregen vnde so by de Wissmer an lant gekamen; de sulfen synt hyr, de seggen, dat to Koppenhagen noch gen tydynge hebben van Seferyn gehat, et is III weken, dat se fan Koppenhagen seggelden, mer se seggen, dat Syborch[6] hefft XV bosslude hangen laten fan Rostke,[7] de tor se wert roffet hadden.[8] Och segen se,[9] dat mester Jasper Hake vnde mester Johann Wenke, de en was kenseler, de ander scryffer,[10] de synt beyde far den haren gebrocht;[11] is de sake, Jacop Mygelsen hadde en recht gant van enem arfe[12] vnde for krech[13] en breff fan der k(oniglichen) w(erde), dat he et antasten solde, vnde tot affer[14] in Schone, he brochte den breff dar hen, do wolden se em noch nycht insteden,[15] went et galt jo der stat dar an, de schychkeden to Syborch in des konges affwesen vnde forwerfen[16] enen breff, dat ment[17] Jacop Mychkelsen


  1. andere Bestallungsbriefe des Königs.
  2. warten.
  3. so geht hier das Gerücht.
  4. aus Stralsund
  5. auf Glauben, d.h. auf das Gelöbniß, nicht entfliehen zu wollen.
  6. Sigbrit.
  7. Rostock.
  8. die zur See geraubt hatten.
  9. Der Briefsteller erzählt einen Fall von der Eigenmächtigkeit und Willkührlichkeit des Verfahrens der Siegbrit. Die Einzelheiten sind zwar nicht ganz klar, aber man sieht doch, daß sie wider Wissen des Königs den Secretair und den Kanzler desselben bewog, in seinem Namen ein Dokument auszustellen, durch welches ein früher von ihm erlassener Befehl zurückgenommen wurde; diese That leugnete sie dann dem Könige gegenüber, beschuldigte die beiden Beamten, den Namen des Königs gemißbraucht zu haben, und wurde dadurch die Veranlassung, daß sie hingerichtet wurden.
  10. Schreiber, Secretair.
  11. von den Haaren gebracht, d. h. ins Unglück gestürzt.
  12. wörtlich: ein Recht, gehend auf ein Erbe, d. h. Anspruch an ein Grundstück.
  13. bekam.
  14. zieht hinüber.
  15. einweisen.
  16. Abwesenheit und erwarben.
  17. man es.
Empfohlene Zitierweise:
Carl Friedrich Wehrmann (Hrsg.): Briefe an Matthias Mulich, geschrieben im Jahre 1523. In: ZVLGA 2, 1867, S. 296–347. Friedrich Asschenfeldt, Lübeck 1867, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefe_an_Matthias_Mulich.pdf/15&oldid=- (Version vom 31.7.2018)