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Swinsken geven 13 Mark Lübisch 5 ß, dat ys de vadem 6 ß 6 , dat se ock betalt ys, so hadden Hans Powys vnde Hertych Mestorp werdert.[1] Item myt dem gelt van des dom prawestes[2] wegen hebbe yck do fort Clawes aver antwerdet vnde he hefft my gesecht, he hebbet jw aver screven etc. Item myt Berndt Johanssen des gelts halven hefft he noch by syck vnde secht my, idt schall nein nodt hebben, he wylle jwer wol gedenken vnde eth blyve noch wol hir so lange, dat dyt spyll ein ende hebbe; ock wyll he vns wol to seggen, er he dat van syck don wylle etc. Furder so weth, leve juncker, dat mester Andres myt synen lovers[3] tom Kyll lyggen in gemant van des koniges wegen, vnde se hebben both[4] na s. g.; yck mande mester Andres ock, he claget, he hadde nu nein gelt, yck sege vnde horde woll, wo idt nu to gynge, gy musten nu myt em to vreden sin. Keige van Annenvelde[5] wort gemalt vp ein sogen[6] vnde druckt der sogen dat segel fur den stert vnde wort so vp den kaek genagelt; dat hadde Borgert Hoken den laten, de to Hamborch im denst ys; men[7] he was des avendes wech gereden, als dyt des morgens schach; do sin frunde dat horden des morgens, kam Syvert van der Wysck vnde reth den breff aff[8] vnde lep hastygen nach der holsten straten vnde krech dar sinen broder Dyryck Hoken vnde wolt em hebben doth slagen, men he entspranck em dar in en huss vnde hefft syck entschuldygeth, dat he dar nein weten van gehadt hebbe, so dat idt dar myt in dag stath[9] beth na vastelavende, men se sint so dorde[10] vp den, de to Hamborch ys, vnd wyllen vorscryven an de van Hamborch vnde Lubeke vnde Lunborch, den sulven Borgert nycht in erer stat to


  1. wardiert, geschätzt.
  2. Dompropst.
  3. Meister Andreas und seine Bürgen halten Einlager in Kiel, gemahnt wegen des Königs. Es geschah häufig, daß Edelleute und selbst Fürsten sich verpflichteten, sich freiwillig an einem Ort zur Haft zu stellen, falls sie nicht zur bestimmten Zeit bezahlten. Gleiche Verpflichtung übernahmen ihre Bürgen. Hier ist nun ein Fall, in welchem solche Haft zur Ausführung gebracht wurde.
  4. Botschaft gesandt.
  5. Kay von Ahlefeldt wurde gemalt auf einem Schwein reitend und dem Schwein sein Wappen auf den Schwanz drückend, und dies Bild auf dem Pranger (kack) angenagelt.
  6. Sau.
  7. aber.
  8. und riß das Bild ab. Brief hatte ehemals eine sehr allgemeine Bedeutung.
  9. die Sache ist ausgesetzt bis Fastnacht.
  10. thöricht, toll, erbittert.
Empfohlene Zitierweise:
Carl Friedrich Wehrmann (Hrsg.): Briefe an Matthias Mulich, geschrieben im Jahre 1523. In: ZVLGA 2, 1867, S. 296–347. Friedrich Asschenfeldt, Lübeck 1867, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefe_an_Matthias_Mulich.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)