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se wolde my yo wat af breken,[1] so sede yk er, gi hadden my so befalen, yk scholdet nycht anders gewen. Item als gi schriwen, dat gi en nyiar awent[2] hadden yvncfrovwen vnde frovwen yn jwen hvse, dat ys my lef, dat gi jw frolick maken, yt ys dar noch ane,[3] dat yk yn den sorgen bin; my ys nen dyncs frovde, nv yk nycht bi jw bin, yt ys hir doch so bedrvckket, welk Got betert. Item vor[4] Anne Hoolgersen eren breff hebbe yk er sent, den gi mi senden. Item als gi schriwen van deme haferen, dar wil yk to denken dat erste dat hir wat kvmt; vnde gi schrewen Mattiges, dat wi jw welke negenogen svlten[5] scholden; leve Mattes, dat wolde yk gerne don, men se hebben dar wor[6] II stige fangen, so hebben se wor settet;[7] vnde yk scholde Mattiges ok seggen, dat he jw de kökken[8] besorgede. Leve Mattes, yk wolde wol, dat gi genoch hadden, men me kant hir nv ok so nycht krigen, vnde wen me denne al wat heft, so kan men nene fore krigen.[9] Hir mede syt gode befalen vnde de mome bvt[10] jw ok fele gode nacht vnde segget Hans Hoter vnde syner frovwen vnde mester Henniges en gode nacht. Geschrewen yn Lvbeke vp svnte Pawel dach anno XXIII.

Kattrine Mvlich. 
j. a. l. f. 


No. 12. Von Hans Karl.
Laus deo 1523 jar adi 26 Januarij. In Jesus Maria.

Mein freuntlichen gruss vnd wielligen denest zuuor mit wunsch und heyl eines gelückseligen neuen jars zu nuecz und hayl des leybs vnd der sel salickeyt amen, vnd so jr wey[11] gesundheit seyt vnd euch in aller hanlung[12] wol zu stet, ist mir ein frewdt zu horen; dermassen wiest eure liebe hausfrawen vnd die meinen vnd her Herman vnd vns alle noch in einem zymlicken wessen, Got hab lob etc. Item so wist, lieber Junckher, das ich euch 2 tag vor dato hab gechickt auf Meytburg[13] ein thunnen, an Jorg Wesler verschrieben, sol sie euch zusenden mit


  1. abziehen.
  2. am Neujahrsabend.
  3. es ist genug daran.
  4. Frau.
  5. einige Neunaugen salzen.
  6. wohl etwa, vielleicht.
  7. wohl gesetzt, d. h. zu einem hohen Preise angesetzt.
  8. die Küche.
  9. so kann man keine Fuhr bekommen.
  10. bietet.
  11. bei.
  12. Handlung.
  13. Magdeburg.
Empfohlene Zitierweise:
Carl Friedrich Wehrmann (Hrsg.): Briefe an Matthias Mulich, geschrieben im Jahre 1523. In: ZVLGA 2, 1867, S. 296–347. Friedrich Asschenfeldt, Lübeck 1867, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefe_an_Matthias_Mulich.pdf/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)