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sein pey[1] 64 klein vnd gros vnd sein seeder[2] myt Seve Norby zu bergck gewest[3] in den scheeren von Holm; vnser schep liegen vor dem Holm vnd haben sie so jemmerlicken geschossen vnd geschlagen, das Seve Norby hat gescheychen (?) das sie so stark sein kunnen, vnd vber die hant gewest, hat er die ancker gehauen vnd hat die flucht geben vnd sein 9 schip in Kopenhafen ankummen, sein so ser zuschossen, das sies naue poven wasser wehalten haben,[4] vnd Seve Norby weis niemant, wo er hin is, myt 4 schepen myssen sie in,[5] vnd ein schep von des kunich schepen heten die vnsern feuer ein geschossen, das was in das pussen kruet[6] kummen, das verprun[7] miet man vnd dal, vnd da haben sie gros guet in gefunden von silber vnd gelt, das sie in Finlandt geschatzt[8] heten, dat wert geporgen.[9] Darmit seyt Got wefohlen[10] vnd mein wirt[11] Luetke Mantel vnd sein haus frawe lasten euch viel gueter nacht sagen. Dar mit was euch lieb vnd dienst ist, vnd nembt mit meinem possen schreiben[12] vor guet; was ich weiter neues höre, schreib ich euch. Geschrieben mit der hast. Datum vt supra 1523 jar.

Hans Karl. 
E. w. d. 


No. 13. Von Magnus, Herzog von Lauenburg.
1523, Jan. 26.

Magnus von gots gnaden to Sassen. Enngern vnd Westphalen hertog etc.

Unnsern grudt thuvorn. Ersamer, lever, besunder. Wie du itzundt der vastelkost halven by vns anregest, weren wir gar wol geneigt, vnserm vorigen vertrostinge na dy gnediglick damit to bedencken. Es ist aver dat jar weinich vischwercks by vns gefangen, idoch schicken wy dy ein ferndel vull gesolteden stor vnd einen drogen las,[13] welchs du itzundt to gefallen von vns


  1. bei, d. h. etwa.
  2. seitdem.
  3. zu Werk gewesen, d. h. in Gefecht gewesen (engl. action, das Gefecht).
  4. daß sie sie kaum über Wasser behalten haben.
  5. vermissen sie ihn.
  6. Büchsenkraut, Schießpulver.
  7. verbrannte.
  8. schatten, Contributionen ausschreiben.
  9. das ward geborgen, gerettet.
  10. befohlen.
  11. mein Hauswirth.
  12. meinem unbedeutenden Schreiben.
  13. ein Viertel gesalzenen Stör und einen trockenen Lachs.
Empfohlene Zitierweise:
Carl Friedrich Wehrmann (Hrsg.): Briefe an Matthias Mulich, geschrieben im Jahre 1523. In: ZVLGA 2, 1867, S. 296–347. Friedrich Asschenfeldt, Lübeck 1867, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefe_an_Matthias_Mulich.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)