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dat de genamen synt, is war, als ich juw gescreffen hebbe. Vnse heren kamen van dage to hus van Sunde, dar syn se to dage[1] myt den Dansker vnde och ander stede, dar toffe ich na,[2] so wyl ich juw beter boschet scryffen, ich men,[3] de bade toffet so lange nicht mer. Aller leffeste swager, Got geffe juw dusent guder vnde dot juw wat to gude, gy solt dar nicht mer aff bebben. Her Hermens breff sande wy gysteren[4] Kattrynen vnde Hynrych Kerchrynch synen breff ich toffe.[5] Ich happe, ich wyl juw noch tydynge scryven, myt dessem boden nycht mer den mynen denst. Gescreven in hast des dynxtedages na Sunte Pawel in Lubeke 1523.

Hans Kastorp. 
j. w. d. 


No. 15. Von Hans Castorp.
1523, Jan. 29.

Mynen wyllyghen denst. Ersame leve swager, ich wet juwer leve nycht sunderges to scryffen, den als ich juw for gescreffen hebbe, dat vnse heren synt to hus gekamen fan Sunde,[6] als her Hermen Falke vnde Doctor Pakebusk, vnde dar hebben gewesen twe bormester[7] fan Danske vnde de pamerschen stede, mer wat se dar handelt hebben, mach men hir negest horen. Sus is dar nycht nyges vt Sweden, sedder[8] dat desse tydynge fan Söderkoppynge cwam, de ich juw hyr sende, de Hans Salegen syn geselle gescreffen heft, Hans Nigebur, de to Söderkoppynge is; och hebbent wol VI effte VIII in breffen, de dar och geschreffen synt, vnde beden mest allens, so juw desse schrift vormelden wert. Sus synt hyr twe gesellen kamen fan Koppenhagen, de dar gefangen weren, als Jurgen fan Gotland, hir gebaren, vnde noch en geselle, is by Hans Mensynch, den er pasport gefen wert,[9] dat se hyr twe denen, gefangen vp den jachten,[10] de se wedder frygen solen, de seggen, dat des konges, scheppe negen to hus gekamen synt myt fel gewundedem folke, dar Tyle Gyseler mede gekamen is vnde Hinrich Trummensleger, de is dor den


  1. in Berathung.
  2. darauf warte ich.
  3. ich meine.
  4. gestern.
  5. erwarte ich.
  6. von Stralsund.
  7. Bürgermeister.
  8. seitdem.
  9. denen ihr Paß gegeben wurde, um zwei auf den Jachten gefangene Dänen zu befreien.
  10. Jacht, ein kleines Schiff.
Empfohlene Zitierweise:
Carl Friedrich Wehrmann (Hrsg.): Briefe an Matthias Mulich, geschrieben im Jahre 1523. In: ZVLGA 2, 1867, S. 296–347. Friedrich Asschenfeldt, Lübeck 1867, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefe_an_Matthias_Mulich.pdf/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)