Anton Birlinger (Hrsg.): Felix Fabri: Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbüchlein (1480) | |
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Welschland was in fremde, die sprauch was in vnkannt,
vom gbirg send sy gerente in das eben land
durch Lamparten mit bhendem flîsz,
alsô sind sy komen in die stat Tervis.
harnâch sy kâmend gâhen mit guldin vnd mit gross,
die ross sy kauftend innen ab,
marcell vnd ganz duggaten was der bilgri hab.
dem ertrîch hând sy gnâdet nun bhiet dich Got der hêr!
vnd was wir liebs vff dir verlând
heil vnd glick mit gnauden, dâr nâch die êwîg kron.
Ins scheff send sy geseszen vnd gfaren in das mer,
Venedig hânds arsehen im waszer stân gar verr,
die grôszen rîchen edlen stat.
Im Fontico hânds glendet vnd dô gestanden ab
Ins kaufhûs sind sy gangen der Tîtschen legerschaft,
sy wurdent schôn enphangen von Tîtscher geselschaft.
Ir herberg was sant Jörgen haus;
dô fundent sy vil bilgri von fremden landen ûsz.
bischof, minch vnd priester, auch meng guot edelman;
schlecht lyt, alt frawen kâment dâr
mit bgird sy wârend warten vff die helig fart.
si muostend im wol lônen durch das wîte mer;
spîs tranck vnd stat vnd frye fuor
hât er in versprochen, dâr zuo beschirmung gnuog.
Der schifhêr si vff zohe vil zît vnd mengen tag,
z Venedi sy verdrosze vngerne sy wârend dâ;
Jhêrusalêm dô blangt sy hin,
kain warten was in lîdlîch, der kiel fier den dô hin.
all bilgri zemen kâment z Venedi fuorents ûsz,
der wind blies in die segel sêr,
der kiel in zwaien stunden schwam in dem hôhen mer.
Die bilgri luogtund vm sich ûsz vff dem waszer verr,
das ertrîch was verschwunden und sâchent nichts den mer
vil tag vnd necht by himels glenz,
In Hystria send sy komen an die stat Parenz
Anton Birlinger (Hrsg.): Felix Fabri: Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbüchlein (1480). E. A. Fleischmann’s Buchhandlung, München 1840, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bruder_Felix_Fabers_Gereimtes_Pilgerbuechlein.djvu/5&oldid=- (Version vom 31.7.2018)