Seite:Brugsch Uebereinstimmung einer hieroglyphischen Inschrift.djvu/04

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griechischen Version des Rosette-Dekretes von den Worten Βασιλεύοντος bis zu dem Epitheton ἠγαπημένου ὑπὸ τοῦ φθᾶ (Lin. 4.) entsprechen, welche Texte gleichfalls jene Titel dieses Regenten, der eine im aegyptischen Volksdialekte, der andere in griechischer Sprache enthalten, während der entsprechende hieroglyphische Theil jenes Dekretes durch den Bruch des Steines verloren gegangen ist. Somit bietet diese hieroglyphische Inschrift aus Philae ein gelegenes Mittel dar, dasjenige Stück des Hieroglyphen-Textes des Steines von Rosette, welcher die Titel des Epiphanes enthält, bequem zu ergänzen. Wir werden dabei durch gegenseitige Vergleichung manche neue Gruppe kennen lernen und zu gleicher Zeit in den schon bekannten neue Beweise für die Richtigkeit finden, mit welcher Champοllion, allein gestützt auf ähnliche Texte wie sie der Anfang der griechischen Inschrift des Rosette-Steines und die griechische Uebersetzung Hermapion’s der Titular-Legenden des Ramesses-Obelisken darbieten, auf das scharfsinnigste den Werth derjenigen Hieroglyphen bestimmte, welche gewöhnlich in den Legenden mit königlichen Titeln auftreten[1].

Schon ein oberflächlicher Blick auf den Anfang des griechischen Theiles des Dekretes von Rosette, in welchem dem Könige Ptolemäus Epiphanes die pomphaftesten Ehrentitel gegeben werden und den ich hier beifolgend nach der Abtheilung des Herrn Letronne anfüge, lässt keinen Zweifel obwalten, nicht sogleich den aegyptischen Stil daraus hervorzuerkennen, dessen, so weit es möglich war, wortgetreue Uebersetzung das Griechische enthält.

L. 1. Βασιλεύοντος τοῦ νέου, καὶ παραλαβόντος τὴν βασιλείαν παρὰ τοῦ πατρὸς, κυρίου βασιλειῶν, μεγαλοδόξου, τοῦ τὴν Αἲγυπτον καταστησαμένου, καὶ τὰ πρὸς τοὺς Als König war der JUNGE, und unmittelbare Nachfolger seines Vaters, der Herr der Diademe, der ruhmreiche, der Aegypten geordnet hat, und der fromme
  1. Man vergl. besonders Kap. VIII. aus dem Précis du système hiéroglyphique des anciens Egyptiens mit der Ueberschrift: Application de l’Alphabet des hiéroglyphes à la lecture des qualifications et des titres royaux inscrits sur les obélisques et les monumens égyptiens du premier style.