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die Menschen unaufhörlich einander stürzen! Unterlassen wir es wenigstens nicht, darüber nachzudenken: Was wir sind, und was wir sein könnten und sollten. Dieß allein schon wird weit würdiger und unendlich vortheilhafter für uns und Andere sein, als wenn wir uns immer selbst gefallen wollten, in der treulosen Hingebung an alles Herkömmliche und Gewöhnliche, wie verkehrt es auch sein mag.

3. Die geistige Ausschweifung unseres Geschlechts ist oft von der Art, daß die spitzfindigen Trugvernünfteleien aller Gattungen, die menschliche Vernunft unaufhörlich in ein Chaos von Vorurtheilen und Irrthümern jeder Art zu stürzen drohen. Um sich einem solchen Übel mit Erfolg zu widersetzen, giebt es nur ein kräftiges Mittel, nämlich: Die Wahrheit redlich zu erforschen, und dann treu und besonnen darzustellen; das wirklich Wahre und Gute in seiner himmlischen und entzückenden Reinheit und Schönheit auszusprechen; das Scheinwahre und Böse dagegen in der vollen und schrecklichen Häßlichkeit dessen, was eben bezeichnet werden soll, je nachdem es der Gegenstand verlangt.

4. „Wahrheit zum Heil“ wollen wir also suchen, denn:

Empfohlene Zitierweise:
Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_004.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)