Seite:Buch der Bücher (Putjatin) 033.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gegen die Seinen, so wie gegen alle Wesen und alle Dinge, im Kreise seines Wirkens. Nie indeß bleibe es unbeachtet: Daß oft auch ein festes und wohlangebrachtes Vertrauen, für bessere und höhere Wesen, zur Leben-erzeugenden Quelle edler Gesinnungen und Thaten werde. – Zum Kampfe wider das Böse soll ein Jeder immer vorbereitet sein; der Geringste wie der Höchste, bis hinauf zum Staatsoberhaupte. Mit dem einen Fuße kann man auf der Erde im milden Frieden stehen, den andern aber muß man immer zum gerechten Kriege aufzuheben bereit sein. Ein jeder Krieg anderer Art ist heillos, und wird gar leicht in Räuberei und Vandalismus ausarten. Nenne man die egoistischen und gallsüchtigen Fehden, Zwei- und Vielkämpfe, wie man will, philosophische, ecclesiastische, poetische, litterärische, artistische, oder politische; sie tragen alle den Keim des Bösen in sich. Ein Friede mit dergleichen Parteien geht gewöhnlich bald zu Ende, und ist nicht selten ein höchst gefahrvoller Zustand. Die Streitaxt solcher Kämpfer ist fast immer aufgehoben, und bereit den Todesstreich zu vollenden. Ein Vulkan ist, im Verkehr mit dieser Art von Menschenkindern, unter unsern Füßen, welcher jeden Augenblick sich zu öffnen und uns gierig zu verschlingen droht.

Empfohlene Zitierweise:
Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_033.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)