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5. Große und heilsame Wahrheiten ergeben sich aus diesen Betrachtungen, welche uns mit trefflichen Grundsätzen der Klugheit, der Behutsamkeit, des Zumvorausberechnens und Vorhersehens auszurüsten im Stande sind. Aller Wahnglaube an jenes Hirngespinnst, genannt Zufall, wird durch diese Lehre zernichtet. Aufgemuntert werden wir dagegen, zu einer unumgänglich nothwendigen und beharrlichen innern und äußern Thätigkeit, um schlechten Begegnissen und bösen Conjuncturen auf alle mögliche Weise entgegen zu arbeiten.


Das vier und dreißigste Kapitel.


Venus-Urania und Venus-Pandemos


Der Zweck der reinen Liebe, ist Liebe; alles Übrige ist blos wohlthätige Folge derselben. Die edle und wahre Liebe ist deshalb auch nicht blind, so wie die unedle Liebe; vielmehr beobachtet sie überall Maß und Ziel; sie steht mit Ehre und Zartgefühl im Bunde, und bahnt uns einen Rosenpfad zu allen Tugenden.

Auf dem Wege der Erotomanie, d. i. der unedlen Liebesucht, wird man dagegen sehr leicht ein vollendeter Bestialist, d. i. ein bloßer Thiermensch.

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_102.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)