Seite:Buch der Bücher (Putjatin) 135.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

alles Böse und Häßliche, wider schädlichen Wahn und sinnlose Träumereien, sind und bleiben dagegen Regel. Daß man aber so oft im Leben die Ausnahmen mit der Regel verwechselt, weil Befangene und Gedankenlose sich immer nur an das Angewöhnte halten, besonders wenn es ihrem Interesse und ihren Lüsten schmeichelt, das gehört mit zu denjenigen Dingen, welche der gedeihlichen Entwickelung des menschlichen Geistes gar viel geschadet haben. – Die Hinrichtung eines Missethäters ist höchst nothwendig, und selbst eine Wohlthat für die menschliche Gesellschaft; immer indeß gehört ein so trauriger Fall doch blos zu den Ausnahmen. Alle göttliche und menschliche Gesetze wider Mord und Todschlag müssen dagegen unwandelbar als unerschütterliche Regel gehandhabt werden. Als Ausnahme soll man es betrachten, wenn der verstockte Mensch träge und gedankenlos nur der alltäglichen Gewohnheit und dem bösen Beispiele folgt; Regel und Maxime des Lebens soll es dagegen für Alle sein, immer nach Grundsätzen und mit reinem Wohlwollen, in Ordnung und Gerechtigkeit, zu denken und zu handeln. Das Häßliche und das Böse, die Täuschung und die Unseligkeit, werden dann immer mehr und mehr verschwinden, und überall zur bloßen Ausnahme

Empfohlene Zitierweise:
Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_135.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)