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Tropfen erhascht hat, der bewahre ihn, um darin, wie in einem convexen Spiegel das Universum anzuschauen. Mehr fordern wollen, hieße: Nach einem Hohlspiegel jagen, wo das Bild, in’s Unendliche divergirend, sich im Dunstkreise verlieret.


14.

Zu Kapitel 12, 2. Seite 28.

Ueber ein ähnliches Thema des Verfassers äußerte der große Reinhard, in einem vor uns liegenden Schreiben, Folgendes: „Ew. Durchlaucht sende ich den mir mitgetheilten Aufsatz hierbei zurück; er hat die Empfindungen der Ehrfurcht gegen die edeln und erhabenen Grundsätze, welchen Sie überall treu bleiben, bei mir erhöht. Ich bin vollkommen einverstanden, daß wahre Philosophie Theologie sein muß. Die Philosophie kann ihre Untersuchungen nicht eher schließen, als bis sie sich zur letzten und höchsten Ursache, zum Wesen der Wesen, zu Gott erhoben hat; und fruchtbar können ihre Forschungen nur dann werden, wenn sie die Abhängigkeit alles dessen, was da ist, von Gott, nicht nur gesteht, sondern ihn auch, als den Gesetzgeber und als das Muster für alle vernünftigen Wesen darstellt. Eben so gewiß ist’s, daß eine Theokratie im rechten Sinne, (vergl. Kap. 29, Seite 90.) eine Regierung, die sich nach den ewigen Gesetzen der Wahrheit und des Rechts richtet, und überall den Willen Gottes zu realisiren sucht, unter allen die beste ist; und diese Politik macht dem Geist und Herzen Ew. Durchlaucht um so mehr Ehre, je seltener sie in der großen Welt zu sein pflegt!“ –

Empfohlene Zitierweise:
Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_151.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)