Seite:Buch der Bücher (Putjatin) 166.jpg

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D. i. Das Unglück macht gute Gestalt, wie siedend Wasser den Krebsen, d. h. Das Unglück ist für viele Menschen die einzige und beste Schule der Weisheit und der Tugend. – So wie die Verba, welche das Sein und Werden in der Zeit bezeichnen, ein Activum und ein Passivum haben, so besteht auch das Leben der Menschen aus Wirken und Leiden. Darum aber ist die christliche Religion so trostreich und wahrhaft menschlich-göttlich, weil in ihr, wie in keiner andern, auf die Kreuzigung die Himmelfahrt folgt! – Aehnliche Sprichwörter, wie obiges, welche oft concentrirte Volksweisheit kernhaft aussprechen, findet man in des Herausgebers Russischem Elementar-Lesebuche, Deutsch und Russisch, 6. Auflage, St. Petersburg 1823; und in J. C. Blum’s deutschem Sprichwörterbuche, Leipzig 1780.


25.


Zu Kapitel 24, 54, 55 und 56. Seite 63.


     1. Als im Jahre 389 v. Ch. Brennus ... (d. i. im Celtischen Oberhaupt) ... mit seinen senonischen Galliern Rom erobert hatte, und für ein Lösegeld von 100 Pfund Goldes die Belagerung aufzuheben mit den besiegten übereingekommen war, da warf er noch sein Schwert zu dem ohnehin zu schwerem Gewichte in die Schale, und rechnete so doppelt trügerisch und grausam. Als ein Retter in der Noth erschien der nach Ardea verbannte edle Camillus, und machte einen Strich durch die Rechnung des übermüthigen Brennus. – Hundert Jahre später fiel ein anderer Brennus in Vorderasien ein, und seine dort nachgelassenen Gallier hießen

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_166.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)