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Als er diesen Dienst verließ, reisete er mit drey andern Musikern, die hernach sehr berühmte Männer geworden sind, zu Fuß nach Breslau. Diese waren, die Herrn Höckh, gegenwärtiger zerbstischer Kapellmeister, der verstorbne Herr Weidner und Herr Czarth, ehemals in der Preussischen, itzt in der Manheimer Kapelle.

Nachdem sich diese vier Reisende eine kurze Zeit in Breslau aufgehalten hatten, verdingten sie sich auf einen ordentlichen Frachtwagen nach Warschau. Als sie dieser pohlnischen Hauptstadt bis auf einige Meilen nahe gekommen waren, fanden sie in einem Walde einen vollgepackten Mantelsack, welchen, nachdem sie viele vergebne Mühe angewendet, den Eigner ausfindig zu machen, sie unter sich theilen. Bey dieser Theilung fiel dem Herrn Benda ein Kleid zu, dessen er sehr benöthigt war, und welches ihm so gut paßte, als obs ein pariser Schneider für ihm gemacht hätte.

Anmerkungen

    [97] einst zu Rom dem Nicolini eine Cantate auf seinem Instrumente accompagnirte, die Alessandro Scarlatti für die Singstimme und ein obligates Violonschell gesetzt hatte, der Komponist, welcher am Flügel saß, nicht glauben wollte, daß ein Sterblicher so himmlisch schön spielen könnte, sondern sagte, es müßte ein Engel seyn, der Francischello’s Gestalt angenommen hätte. Um so vieles spielte er schöner, als Scarlatti beym Komponiren der Cantate gedacht, oder für möglich gehalten hatte, daß es ein Mensch ausdrücken könnte.