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waren die ersten Opern, die Quantz hörte, und er gesteht, daß ihm solche eine sehr vortheilhafte Idee von dem ächten und wahren italiänischen Geschmacke beybrachten, wovon sich nach seiner Meinung, die spätern Italiäner zu sehr entfernt haben.

Die vornehmsten Sänger in diesen Opern waren: Senesino, Berselli, die Santa Stella, welche mit Lotti verheyrathet war, die Vittoria Tesi, die Durestanti und die Faustina.[H 1] Herr Quantz charakterisirt einige davon so richtig und meisterhaft, daß ich ihm genauer folgen werde, als ich bis hieher gethan habe.

Franceso Bernardi, genannt Senesino, hatte eine durchdringende, helle, egale und angenehme Contraltstimme,[1] eine reine Intonation

Anmerkungen

  1. Herr Quantz nennt sie mezzo soprano, welche selten das zweygestrichne f überstieg. Allein da diese Beschreibung auf die jüngern Jahre des Senesino

Anmerkungen (H)

  1. Hier hat Herr Burney wohl durch ein Versehen Hasse für Hesse gelesen. In Quantzens Lebenslaufe steht Frau Hesse eine Deutsche, und Gemahlinn des berühmten Violdagambisten dieses Namens, itzigen Landgräflichen Darmstädtischen Kriegsraths. Dieser Nachsatz hätte den Herrn Doctor schon noch einmal hinsehen lassen sollen: ob es auch würklich Herrn Hassens Gemahlinn, die Faustina, gewesen?