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daß die Fußgänger sowohl hier, als in allen europäischen Städten, London ausgenommen, wegen Mangel eines abgesonderten Fußweges[1][H 1] allerley Zufällen von Fuhrwerken und Pferden, und der Grobheit und Brutalität ihrer Reiter und Führer ausgesetzt sind.

Ich weiß nicht, ob es von den Reisebeschreibern bemerkt ist, daß bey der via appia, und andern alten Heerstrassen in Italien, an jeder Seite ein Weg für die Fußgänger abgetheilt war; und als ich Pompeja besucht, woselbst ein ganzer alter römischer Weg ausgegraben worden, habe ich eben dasselbe bemerkt. Ein römischer Bürger, Pratricier oder Plebejer, war ein ehrwürdiger Charakter, und, vielleicht ist itziger Zeit England das einzige Land, worin das gemeine Volk hoch genug geschätzt würd, ums der Mühe werth zu halten, für die Erhaltung seines Lebens und seiner gesunden Gliedmassen zu sorgen.

Ich verließ Potsdam nicht eher, bis ich einen neuen Beweiß von Lord Marshalls Gastfreyheit genossen, und zum Zweytenmale sein Mittagsgast gewesen war. Witz, gute Lebensart und Munterkeit beseelten das Fest. Als ich mich darauf anschickte, nach Berlin zurückzugehen, erhielt ich

Anmerkungen

  1. Dieser Mangel einer guten Polizey kostet in Paris jährlich eine Menge Menschen, Gesundheit und Leben.

Anmerkungen (H)

  1. [305] Ein besondrer Fußpfadt ist indessen in vielen deutschen Städten, z.E. in Braunschweig, Hannover, Göttingen u. m.