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eine simple kleine Orgel hat. Hier spielen und singen die Kinder. Ich hörte eine ansehnliche Zahl Knaben in der Schule sich auf der Geige üben, allein ihre Spielart war sehr rauh.[H 1]

Von Lobeschütz dachte ich zu Wasser nach Dresden zu gehen. Nach einer äusserst beschwerlichen Reise, die ein Sturm und die schlechte Beschaffenheit meines Boots zugleich sehr gefährlich machten, kam ich endlich zu Königstein an. Dies war kaum der halbe Weg von Lobeschütz nach Dresden; allein ich konnte es auf dem Wasser nicht weiter aushalten, sondern reisete nachdem ich auf dem Felsen hinauf geklettert war, auf einem Wege nach Pirna.

Hier und zu Königstein sind gleichfalls Musikschulen, so wie in Böhmen. Zu Pirna ist eine für die Officierkinder, und eine für ärmere Knaben, wo sie wie anderwärts, in der Musik, im Lesen und Schreiben unterrichtet werden.

Anmerkungen (H)

  1. Hier werden einige Seiten voll Klagen über schlechte Wege, unbequeme und theure Postanstalten, elende Wirthshäuser, weggelassen. Nicht etwa weil sie durchgehends übertrieben sind, sondern weil man sie schon oft gelesen hat, und in einer musikalischen Reise nicht erwartet. Der deutsche Leser, welcher gereiset ist, oder reisen will, weiß das Gehörige über diese Materie ohnedem schon besser.