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Die Stadt Hamburg ist lange wegen ihrer Opern berühmt gewesen, und aus dem Verzeichnisse, das Mattheson in seinem musikalischen Patrioten davon anführt, erhellet, daß die Anzahl derer, welche zu Ende des vorigen und zu Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts aufgeführt worden, grösser ist, als die in irgend einer andern Stadt im deutschen Reiche.

Das erste musikalische Drama, wovon man in der Geschichte des hamburgischen Theaters Nachricht hat, ist Orontes, 1678, komponirt vom Kapellmeister Theil. Allein dieses sowohl als die meisten, welche bis zum Anfange dieses Jahrhunderts vorgestellet sind, waren in deutscher Sprache[H 1].

Anmerkungen (H)

  1. Der itzige Verfasser des gelehrten Artikels im altonaischen Reichspostreuter, (der sein Blatt zum Dienste gewisser Skribbler bereit hält, wie etwan eine alte Büchse beym Scheiben- oder Vogelschiessen, wo man dem Verleiher etliche Groschen bezahlt, zielt, abdrückt und, getroffen oder nicht getroffen, mit der Büchse weiter nicht zu thun hat.) ließ neulich an sich schreiben, um Herrn Wieland einen weidlichen Fehler zu zeigen, daß er die ersten hamburgischen Opern nicht als deutsche Opern aufgezählt hätte! Wieland sollte in dem Sinne, wie er von deutschen Opern sprach – O des weisen Verfassers des gelehrten Artikels im Reichspostreuter! der die Geschichte des hamburgischen Theaters so gut inne hat, wie er sich schreiben läßt!