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Jahre alt geworden, und daß er den Exekutoren seines Testaments eine gleiche Anzahl zum Gebrauche für die Nachwelt hinterlassen würde.

Im Jahre 1761 gab er eine Uebersetzung aus dem Englischen von Händels Leben heraus, wozu er Noten und Zusätze gemacht hatte, die weder aufrichtig noch großmüthig waren. Aber wie konnte der Verfasser einer Schrift, worin gesagt wurde: „Mattheson war kein grosser Sänger, und bekam nur gelegentlich eine Rolle,“ eine bessere Begegnung erwarten! Das Vorige zu widerlegen, sagte er uns, daß er beständig, funfzehn Jahre durch, in den hamburgischen Opern die ersten Rollen gesungen, und zwar mit solchem Glücke, daß er die Affekten seiner Zuhörer in seiner Gewalt hatte, und solche nach eignem Gefallen zur Freude, Betrübtniß, Hofnung und Furcht bewegen konnte. Und wer will es wagen, daran zu zweifeln, daß er dieses Vermögen besessen, wenn er die Wirkung desselben eigenhändig bezeugt?

Dieser Schriftsteller, war nicht allein in Beurtheilung der Schriften, die in seine Hände fielen, spitzfindig und scharf, sondern er zankte sich auch beständig mit seinen Lesern herum. Indessen war er fleissig, Thatsachen aufzusuchen und setzte sie genau ins Licht.