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fiel mir ein, daß ich schon vor vielen Jahren einige Claviersuiten von einem Komponisten dieses Namens gesehen hatte, die völlig so gut waren, als irgend andre zu der Zeit; und zu Antwerpen hatte ich eine Abhandlung über die Musik, in holländischer Sprache, gekauft, deren Verfasser gleichfalls so hieß; es war mir aber nicht in den Sinn gekommen, daß beydes von dem Organisten zu Gröningen herrühren sollte. Indessen, als ich nach seinem Hause ging, um mir seine Erlaubniß auszubitten, daß ich die Orgel besehen könnte, entdeckte ich sehr bald, daß er der Verfasser der obgenannten, und noch verschiedener andern Werke mehr war, wovon er mir nicht nur ein Verzeichniß zustellte, sondern mir auch eine neue Edition von seiner Abhandlung schenkte.

Die Orgel in der Martinskirche ist ursprünglich von dem berühmten Rudolph Agricola[1] gebauet; es ist aber in der Folge vieles dazu gemacht worden. Was aber von Agricola ist, besonders einige Rohrstimmen, bleibt noch immer das Vorzüglichste. Die Voxhumana ist sehr lieblich,

Anmerkungen

  1. Rudolph Agricola war 1442 zu Bafflon, einem Dorfe bey Gröningen gebohren. Wenn wir seinem Biographen, Melchior Adami, trauen dürfen, so war Agricola ein Mann von allgemeiner Kenntniß; indessen sagt er von ihm nicht, daß er ein Orgelbauer gewesen, ob er ihn gleich zu einem votreflichen Tonkünstler macht. Canebat voce, flatu, pulsu. Vitæ Philos.