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ich in der Carnavalszeit die besten Musiker alle gehört hätte, wie mir solches sehr oft angerathen wurde. Wenn indessen der Leser meinem Wege auf der Landcharte nachgehen will, so wird er finden, daß ich fast jede Hauptstadt besucht habe; und daß ich, von meiner ersten Landung aus dem Schiff an, einen Winkel von Westen gegen Osten und von Süden gegen Norden, durch Flandern, Brabandt und das deutsche Reich, von beynahe 400 Meilen gezogen, ehe ich auf meiner Zurückreise nach England wieder Holland berührt habe.

Um gleichwohl einigermassen die Kürze meiner Zeit für einen so langen Weg zu ersetzen, will ich hier einige Nachrichten als eine Zugabe mittheilen, die ich, in Betreff des Zustandes der Musik, in den Gegenden Deutschlands, die ich unmöglich habe berühren können, von sehr guter Hand erhalten habe.

Der Pater, Martin Gerbert, ein Benedictiner, in der Abtey St. Blasius, im Schwarzwalde, nahe bey Freyburg, gab 1763 den Entwurf einer Geschichte der Kirchenmusik vom ersten Jahrhunderte bis auf gegenwärtige Zeiten heraus[1]. Nachdem er solchen im Druck bekannt gemacht hatte, that er eine Reise durch

Anmerkungen

  1. De Cantu & Musica Ecclesiastica a prima Ecclesiæ Ætate usque ad presens Tempus.