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Fremden, die Lieblingsdichter der Nation erst müsse kennen lernen, wenn der Fremde auch eben so viel Alphabete, als unser Verfasser Seiten, darüber geschrieben hätte. Also – – zu der Hauptsumme seines Urtheils über uns Deutsche, und will ich es dem Leser getrost überlassen, nachzusehen, ob Herrn Burneys Bilance richtig ist.“[WS 1] Er fährt fort:

Anmerkungen (H)

    [273] Herr Müthel hat noch Kompositions von allerley Gattung liegen, die er zu verschiedenen Zeiten verfertigt hat, und wovon er vermuthlich noch Eins und und das andre drucken lassen wird. In einem Briefe an einen Freund sagt er unter andern: „Bey mir ist manches, das bey guter Laune und bey heitern Stunden entworfen, nur bloß der Anlage nach vorhanden, und wartet auf eine glückliche Disposition des Geistes, um weiter ausgearbeitet zu werden, weil ich nicht gerne arbeite, wenn der Geist nicht dazu aufgelegt ist. Diese wahre Heiterkeit des Geistes zur Arbeit erscheint bey mir nur sparsam. Ueberhaupt bin ich mit denjenigen Komponisten nicht zufrieden, die fast ganz ohne Aufhören fortschreiben. Der Geist wird müde, schläfrig und stumpf. In solcher Unthätigkeit und Trägheit des Geistes plündert man sich öfters selbst ohne daß man es weiß und merket. Mit einem Worte, man wiederholt sich. – Würde man sparsamer und nur alsdann arbeiten, wenn der Geist ausgeruhet und sich völlig von den vorigen Gedanken befreyet und erhohlet hätte; so würde man neu und feurig denken und schreiben, und so würden auch viele träge und schläfrige Arbeiten seltner werden.“

    Der Uebersetzer.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Dieses „Zitat“ ist wohl vom Übersetzer und Herausgeber Bode, der Hinweise auf Kürzungen sonst in Fußnoten packt. Die ausgelassene Passage ist in der Originalausgabe S. 330–334 Google