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Auf dies Solo folgte eins für die Flöte, von Herrn Götzel gespielt. Er trug es viel besser vor als das Erste, und die Komposition war auch von ihm, und viel besser.

Ein sehr anmuthvolles, erfindungsreiches Hoboenconcert von Bezozzi gespielt, folgte sodann. Das Allegro war rascher und noch schwerer, als das im vorigen Concerte. Er that sich bey diesem Concerte recht hervor; es schloß mit einem gefälligen Rondeau, und machte die Gesellschaft sehr aufgeräumt. Er ließ sich hernach, wiewohl nicht ohne Mühe, erbitten, uns pour la bonne bouche, Fischers bekannte Rondeau-Menuett, zu geben. Er hatte sie hier oftmals mit dem größten Beyfalle gespielt, und man versicherte mich, er trüge sie besser vor, als der Verfasser selbst; dennoch kann ich eben nicht sagen, daß ich dies bey seinem itzigen Vortrage wahr befunden hätte. Deswegen ist es doch kein geringes Lob für ihn, da ich an die reizende Manier gewöhnt war, worin Fischer selbst in England sie so oft gespielt hatte, wenn ich sage, daß ich Sgr. Bezozzi mit grossem Vergnügen spielen hörte.

Dienstags, den 22sten September. Heute um neun Uhr ging ich in die Frauenkirche, um den Organisten, Herrn Hunger, welcher mich dahin bestellt hatte, auf der Orgel zu hören. Der ältere Silbermann aus Neuburg, hat sie