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berühmt, daß er die Ehre gehabt hat, Se. Majestät den König von Preussen die Flöten spielen zu lehren. Von seinen Concerten sind nur wenige bekannt geworden; Indessen hat er deren für den König über dreyhundert komponirt [H 1].

Herr Johann Friedrich Agricola, dessen oben erwähnt und der in Deutschland als musikalischer Schriftsteller und als Komponist durchgängig bekannt ist.

Herr Franz Benda, Kammermusikus und Concertmeister, hat sich einen grossen Ruhm erworben, nicht bloß durch seine ausdrucksvolle Manier die Violin zu spielen, sondern auch durch seine sehr schöne und reizende Kompositions für dieses Instrument.

Anmerkungen (H)

  1. Quanz starb (dieses Jahr 1773), den 12ten July, zu Potsdam, in seinem 77 Jahre am Steckfluß. Er hat über dreyssig Jahr in Sr. königlichen Majestät Diensten gestanden und ist bis an sein Ende ein rührender Flötenspieler gewesen. Der König will ihm ein Monument setzen lassen. Quanz hat 299 Flötenconerte gemacht, davon keines schecht ist, weil sie aber alle für den König gemacht sind, so ist keines davon bekannt, als die sechszehn bis zwanzig Jahre alt sind. Beym Dreyhundertsten ist dieser fleissige Mann gestorben. Man sagt, der König wolle das noch daran fehlende letzte Allegro selbst dazu machen.
    Aus der Zeitung: der Deutsche, sonst Wandsbeckerbothe.