Seite:Burney - Tagebuch einer musikalischen Reise 3. Bd 1773.pdf/73

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Logen. Bey Ihro Majestät Kommen und Wegegehen, lassen sich zwey Chöre Trompeten und Pauken hören, welche an beyden Seiten des Orchesters in der obersten Logenreihe gestellt sind. [1]

Der König steht fast beständig hinter dem Kapellmeister, welcher die Partitur vor sich hat; er sieht fleißig mit hinein, und ist wirklich eben ein so guter Generaldirektor hier als Generallisimus im Felde.

So sieht der gegenwärtige Zustand der Oper in Berlin aus, und die Geschichte muß zeigen, wie er vordem gewesen ist. Hier will ich nur so viel davon anführen, daß seit dem Ableben Friederich I, im Jahr 1713 bis 1742 hier keine Opern gespielt worden sind. Kurz zuvor, ehe Se. itzt regierende Majestät 1740 den Thron bestiegen, ward ein neues Theater erbauet, worauf 1742 am Geburtstage der königlichen Frau Mutter die erste Oper vorgestellt wurde. Um diese Zeit wurden die besten deutschen Instrumentisten, italiänische Sänger und Sängerinnen, und französische Tänzer und Tänzerinnen in Dienste genommen, und die Musik ward auf einen Vielglänzendern Fuß wieder hergestellt, als vorher.

Anmerkungen

  1. Diese Art von Musik ist die älteste und scheint bey allen ihrem geräuschvollen Lärmen, und trotz der Mode gewordenen Verfeinerungen in der neuern Musik, den Europäern noch immer die Liebste zu sein, besonders wenns auf Feyerlichkeiten ankommt.