Seite:Burney - Tagebuch einer musikalischen Reise 3. Bd 1773.pdf/75

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nicht gewiß wüßte, ob diese Verbesserung von engländischer Erfindung, schon an andern Orten des festen Landes angenommen wäre; denn schon vor verschiedenen Jahren hätte Händel ihn ersucht, die Art und Weise schriftlich aufzusetzen, wie der Schweller angebracht würde, um diese Beschreibung an einen Freund in Berlin zu senden, welcher sie daselbst gerne einführen wollte.

Allein ich erkundigte mich hier bey den musikalischen Personen vergebens, ob sie ein solches Ding, als einen Schweller, in einer von ihren Orgeln kennten, der durch das Pedal hervorgebracht würde? Man hatte niemals von einem solchen Kunststücke gehört, und es war schwer, es ihnen zu erklären.

Die Garnisonkirche ist 1722 gebauet; es ist ein längliches Viereck mit sehr massiven Säulen und hat acht Thüren, über deren jeder der preussische schwarze Adler befindlich ist, der mit einem Donnerkeile in den Klauen nach einer goldnen Sonne fliegt, mit der Inschrift non Soli cedet.

Ich fand in dieser Kirche eine grosse Orgel von Joachim Wagner. Sie ist sehr merkwürdig wegen ihres Umfangs, denn sie hat 50 Tasten in den Manualen, und wegen ihrer Anzahl Pfeiffen, die sich auf 3220 belaufen; am meisten aber wegen