Seite:Burney - Tagebuch einer musikalischen Reise 3. Bd 1773.pdf/87

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ihre Gassen sind die regelmässigsten und schönsten, die ich mich gesehn zu haben erinnre. Die Häuser scheinen alle von Quadersteinen gebauet zu seyn, ob sie gleich nur von gebrannten Mauerziegeln mit Kalk übertünchet, und auf Steinart angestrichen sind. Ein aus der Havel geleiteter Canal fließt mitten durch die Stadt, welche auf einer Insel liegt, die obbesagter Fluß macht, der Werder genannt. Man fährt in die Stadt über eine grosse Strecke Wassers vermittelst einer steinernen Brücke.

Diese Stadt ist unter der gegenwärtigen und vorigen Regierung fleissig angebauet. Im Anfange dieses Jahrhunderts bestund sie aus ungefehr zwey hundert Häusern, und itzt hat sie deren wenigstens über zwey Tausend; die Garnison nicht mitgezählt, welche aus acht Tausend Mann bestehen mag, beläuft sich die Anzahl der Einwohner auf siebzehn Tausend.

Die vier Battaillons Fußgarde, eine Esquadron Leibgarde, und das Regiment des Prinzen von Preussen haben hier ihr beständiges Standquartier. Die Fußgarde macht in ihrer blauen Uniform mit silbernen Borten und Tressen um den Hüten einen edlen Anblick, und ausserdem, daß es sehr schön gewachsene Leute sind, geben ihnen auch die Art wie ihre Hüte aufgestutzt und getragen werden, bey ihren schwarzen Stutzbärten ein sehr kriegerisches Ansehen.