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ihrer Ankunft in dieser Stadt nahmen einige französische Damen sie mit sich nach der Oper, und dachten, sie würde, weil sie noch gar keine eurpäische Musik gehört hatte, darüber in Entzückung gerathen; aber nichts von Alledem: sie erklärte sich vielmehr, das Singen erinnere sie an das scheußliche Geheule der kalmuckischen Tartaren; und die Maschinerie, woran sie auch, wie man glaubte, grossen Gefallen finden sollte, mißfiel ihr auch grössestentheils, besonders nahm sie ein grosses Aergerniß an dem, was sie eine gottlose und heidnische Nachahmung von unsers Herrn Gottes Donner nannte. Kurz nach diesem Experimente reisete sie nach Venedig, woselbst man ein Zweytes mit ihrem unverderbten Gehöre, in einer italiänischen Oper, worin der berühmte Gizziello sung, anstellte. Bey dieser Oper zerschmolz sie fast in Vergnügen, und war sie hernach beständig eine eifrige Liebhaberinn von italiänischer Musik.

Als ich diese Historie gegen einen vortreflichen Kenner der Musik und der menschlichen Natur erwähnte, welcher sich eben zu Paris befunden, als M. de Bougainville einen Eingebohrnen der neu entdeckten Insel Otaiti mit dahin brachte, erzehlte er mir, daß man, gleich nach Putaveri’s Ankunft, die Wirkung der französischen Musik an ihm versucht hätte. „Ich wünschte, sagte mein Freund, daß Sie dabey gewesen wären, um mit