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erregt. In der That ist dieses bei dem von mir aufgestellten Instrumente der Fall.

Schon bei der gewöhnlichen Zungenpfeife mit freischwingender, durchschlagender Zunge, ist eine transversal schwingende Metallplatte mit einer, in einer Röhre eingeschlossenen, longitudinal schwingenden Luftsäule auf diese Weise verbunden. Denn wenn auch jeder von diesen beiden Körpern, aus welchen das Instrument zusammengesetzt ist, die transversal schwingende Metallplatte und die longitudinal schwingende Luftsäule, so beschaffen ist, dass jeder, einzeln und allein schwingend, eine andere Zahl von Schwingungen, und also einen andern Ton hervorbringt, so sind sie in diesem Instrumente so mit einander verbunden, dass sie dennoch nur gemeinschaftlich irgend einen dritten Ton, und also nur eine dritte Zahl von Schwingungen hervorbringen können.

Ich habe in meiner Schrift: Leges oscillationis, oriundae, si duo corpora, diversa celeritate oscillantia, ita conjungantur, ut oscillare non possint nisi simul et synchronice, exemplo illustratae tuborum linguatorum. Halae 1827. 4.[1] gezeigt, dass, unter bestimmten Verhältnissen, die in der Röhre dieses Instrumentes eingeschlossene Luftsäule genöthigt wird, ihre Schwingungen bedeutend zu ändern, und fasst ganz der transversal schwingenden Metallplatte nachzugeben: — in diesem


  1. Siehe Chladnis Anzeige dieser Schrift in der Cäcilia; Bd. VIII. S. 91.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Weber: Compensation der Orgelpfeifen. B. Schott’s Söhne, Mainz, Paris, Antwerpen 1829, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Caecilia206-229.pdf/15&oldid=- (Version vom 31.7.2018)