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schief stehende Metallplatte zwischen sich und dem sie umfassenden Rahmen lässt, eindringt, und bei В oder С aus der Röhre herausgeht. Ohne die Platte a b zu berühren, hielt ich das Ende A der Pfeife in den Mund, und es entstand der Ton, sobald ich blies. Es fängt nämlich die Metallplatte an zu schwingen, und verschliesst und öffnet dabei abwechselnd das länglich viereckige Loch des Rahmens, an dessen einem Ende b sie festgeklemmt ist. Die äussere Luft kann daher nur periodisch und stossweise in den inneren Raum der Röhre eindringen, und von der Geschwindigkeit der Aufeinanderfolge dieser Stösse der eindringenden Luft hängt die Höhe des hervorgebrachten Tones ab. (Wie die schwingende Metallplatte dem eindringenden Luftstrome den Weg periodisch öffnet und verschliesst, sieht man, wenn man das Ende В oder С in den Mund nimmt, und die Luft nicht aus der Lunge herausblässt, sondern sie schnell einzieht.)

Gebe ich der Luftsäule eine solche Länge, dass der Ton des ganzen Instruments mehr von der transversal schwingenden Metallplatte als von der longitudinal schwingenden Luftsäule[WS 1] abhängt, und blase ich einmal schwach und einmal stark, so ist der letztere Ton etwas tiefer als der erstere. Wenn ich z. B. die Röhre dieser messingenen, 38 Pariser Linien langen Zungenpfeife nicht verlängere, so ist deutlich wahrnehmbar, dass der Ton beim schwachen Blasen etwas höher als beim starken Blasen ist.

Gebe ich dagegen der Luftsäule eine solche Länge, dass der Ton des ganzen Instruments mehr

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Lufsäule
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Weber: Compensation der Orgelpfeifen. B. Schott’s Söhne, Mainz, Paris, Antwerpen 1829, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Caecilia206-229.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)