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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

selbigen kochendheiß darüber, und zwar so viel, daß er über die Stengel stehet, decke es sogleich mit einem oft zusammen gelegten Tuch und Deckel zu, daß es gut dicht wird; laß es bis den andern Tag stehen, nimm alsdann das Tuch hinweg, und lege statt dessen einen kleinen Boden, der in das Gefäß gehet, hinein, welcher die Stengel in die Lake hält. Nachher setze das Gefäß im Keller, und decke es mit einem Deckel zu. Diese Stengel gebraucht man zu Sallat, auch zum Ragout. Allein, wenn man sie zu letzterem nimmt, so müssen sie ganz klein geschnitten werden, welches denn besser aussiehet.

Artischocken einzulegen.

Man lässet an die Artischocken 2 Fingerbreiten Stengel sitzen und lässet sie übrigens so wie sie sind, nachgehends spület man sie recht gut, legt sie in weiches kaltes Wasser, in einen verzinnten Kessel, und läßt sie langsam kochen, bis sie beynahe mürbe sind: Darauf setzet man selbige in die Luft, daß das Nasse abwehet; von dem Wasser darin sie gekocht sind, macht man Lake, auf diese Art: So bald die Artischocken ausgenommen sind, so wird das Wasser in ein Gefäß gegossen, um kalt zu werden, nachher nimmt man zu jedem 3 Pott, oder 2 Stoop Wasser, ein Pfund Lüneburger Salz, schüttet es darin, und rühret es zum öftern um, daß es gut schmelzt: Wenn alles mit einander die Nacht über gestanden hat, so lege die Artischocken in ein reines hölzernes Gefäß, giesse die Lake darauf und lege einen kleinen hölzernen Boden in das Gefäß, damit sie sich in die Lake halten. Wenn man dieselben nachgehends gebrauchen will, so schneide die Stengeln und die Stacheln von den Blättern ab, so eben als sie werden können, darauf laß sie 8 Tage im Wasser liegen, weches alle Tage verändert wird; so bald sie ausgewässert sind, koche sie in weichen Wasser, lege sie aber kalt ein und laß sie alsdenn ganz langsam kochen, daß die äussersten Blätter nicht zu geschwinde los werden, sondern daß sie erst inwendig weich werden können. Kurz vorher, wenn sie sollen angerichtet werden,

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/304&oldid=- (Version vom 17.7.2016)