88 | Fünf Sätze über Curven-Integrale. |
Diese Gleichungen (15.) sind vorläufig nur bewiesen für ein ebenes Flächenstück von convexer Randcurve. Doch lässt sich nachträglich leicht zeigen, dass sie allgemeinere Geltung besitzen. Ist nämlich ein ebenes Flächenstück gegeben von beliebig geformter Randcurve; so wird man dasselbe offenbar zerlegen können in kleinere Flächenstücke, jedes von convexer Randcurve, z. B. zerlegen können in lauter unendlich kleine Dreiecke. Die Gleichungen (15.) gelten alsdann für jedes dieser kleineren Flächenstücke. Hieraus aber folgt sodann durch Summation sofort, dass sie auch gültig sind für das gegebene Flächenstück. Somit gelangen wir zu folgendem Resultat:
Satz. Sind [mit Bezug auf irgend ein rechtwinkliges Axensystem[1])], und zwei aufeinanderfolgende Puncte am Rande eines beliebig gegebenen ebenen Flächenstückes, sind ferner die Richtungscosinus derjenigen auf dem Flächenstück errichteten Normale, welche positiv liegt zu der durch indicirten Umlaufrichtung[2]), und bezeichnet endlich den Quadratinhalt des Flächenstücks, so werden jederzeit die Relationen stattfinden:
die Summation (oder Integration) ausgedehnt gedacht über den ganzen Rand des Flächenstückes.
Erster Satz. Sind und zwei aufeinanderfolgende Puncte einer geschlossenen, unendlich kleinen, ebenen Curve, und sind ferner
beliebig gegebene Functionen, so wird das über jene Curve hinerstreckte Integral
Carl Gottfried Neumann: Die elektrischen Kräfte, Leipzig 1873, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Carl_Gottfried_Neumann_-_Die_elektrischen_Kr%C3%A4fte_106.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)