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fortgesetzt hatte, sonderte ich, nach dem Erkalten, das salzsaure Bley von der klaren grünen Auflösung ab, brachte diese durch Abdampfen in die Enge, und versetzte sie mit Weingeist; wodurch sie von einem noch dabey befindlich gebliebenen kleinen Antheile des erstern völlig befreyt wurde. Nachdem ich hierauf den Weingeist größtentheils weiter hatte verdunsten lassen, verdünnete ich die jetzt sehr dunkle smaragdgrüne Auflösung mit Wasser, und sättigte sie mit kohlengesäurtem Natron. Der Metallkalk fiel mit bläulicher, dem Spangrün sich nähernder Farbe; wovon ich hier eine kleine Probe beylege. Mit Salzsäure giebt er wieder einen smaragdgrüne, mit Salpetersäure aber eine seladongrüne Auflösung. Durch kaustisches Kali gesättigt, löst er sich, in einem geringen Uebermaaß desselben, sogleich wieder auf, und auch diese alkalische Auflösung erscheint grün. Auf der Kohle mit Phosphorglase, Borax u. s. w. geschmelzt, theilt er der Verglasung ebenfalls eine schöne grüne Farbe mit. –

Durch diese und mehrere Versuche, welche ich nach Maaßgabe von Bindheims chemischer Untersuchung des Rothbleyerzes, welche selbiger in Beob. u. Entdeck. a. d. Naturkunde B. 4. St. 3. S. 287 bis 318. mittheilte, angestellt habe, fand ich nun den größten Theil der darin von ihm bemerkten Erfahrungen bestätigt. Zugleich aber fand ich denn auch, daß Hr. Bindheim darin, daß er diesen zweyten Bestandtheil des Rothbleyerzes für Molybdän angesehn, geirret habe; vielmehr ließen mir die Erscheinungen

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Lorenz von Crell (Hg.): Chemische Annalen. C. G. Fleckeisen, Helmstädt 1798, Band 1, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Chemische_Annalen_1798-1.pdf/90&oldid=- (Version vom 26.10.2019)