Seite:Christliche Symbolik (Menzel) II 166.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Heilige, die den wilden Ochsen und Stieren vorgeworfen wurden: Blandina, Julitta, Marciana, Perpetua, Tryphäna, Rainerus etc. Der heilige Saturninus wurde von einem Stier, an dessen Schweif man ihn band, zu Tode geschleift. Die Heiligen Antipas, Eustachius, Eleutherius, Theodata, Pelagia wurden im Bauch eines ehernen glühenden Stieres (gleich dem Ochsen des Phalaris) verbrannt. – Der heilige Adalbert von Prag predigte einst vor den andächtig zuhörenden Rindern. Oxford hat den Namen von einer schönen Nonne, die vor den Bewerbungen des Königs Eduard, auf einem Ochsen reitend, durch den Fluss entfloh. Zwei Stiere, denen die heilige Thecla vorgeworfen wurde, scheuten sie und thaten ihr nichts. – Mehrmals kommen in der Legende Ochsen vor, die vor einer verlorenen oder durch Frevler verworfenen Hostie knieen und dadurch zu ihrer Entdeckung führen. Gumppenberg, marian. Atlas Nr. 536. 541.

Patron der Rinder, wie der Viehzucht überhaupt ist der heilige Leonhard.


Odysseus.

In einem merkwürdigen Auto des Spaniers Juan Perez de Montalevon ist Galatea die menschliche Seele, während Polyphem den Satan, Christus aber den Odysseus vorstellt, der jenen überwindet und Galateen rettet. Wiener Jahrb. 1822, III. 29.


Oel,

der reinste Lichtstoff, aus der unschuldigen Pflanzenwelt entnommen, daher von jeher geheiligt. Zugleich heilkräftig, den Schmerz der Wunden lindernd, bedeutet das Oel in der christlichen Symbolik zunächst die Gnade Gottes. Jedoch scheint dem häufigen Gebrauch des Oels im christlichen Cultus vornämlich auch die alte Erinnerung an die Ringer, die sich vor dem Kampfe mit Oel salbten, zum Grunde zu liegen. Man gebraucht das Oel zur Salbung bei der Taufe und Firmelung, bei Sterbenden (die letzte Oelung), bei Priesterweihen

Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_166.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2022)