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dem Thurm der heiligen Barbara). – Die Drei im Ofen sind auch auf kirchlichen Weihrauchgefässen dargestellt, indem ihr Lobgesang im Feuer dem lieblichen Duft des Weihrauchs gleichen soll. Didron, annales I. 309.

Ein christlicher Asaria war St. Rufinus, der im feurigen Ofen unverletzt blieb, 30. Juli. Hieher gehört auch das Wunder, welches Schillers „Gang nach dem Eisenhammer“ modernisirt hat. Die Legende berichtet es nicht von der Gräfin von Savern, sondern von der heiligen Königin Elisabeth von Portugal. Ihr Gatte nämlich wurde auf einen Pagen, den man verleumdete, eifersüchtig, befahl, ihn in einen Kalkofen zu werfen, schickte aber den Verleumder hinaus, um nachsehen zu lassen, ob sein Befehl schon vollzogen sey, und nun wurde der Verleumder in den Ofen geworfen, weil der unschuldige Page, unterwegs betend, noch nicht gekommen war. Besungen von Bönecke (Legenden, Leipzig, Barth 1846, S. 34.). Ein glühender Ofen ist Attribut der heiligen Pelagia, weil sie darin verbrannt wurde. Desgleichen der h. Tryphäna und des h. Rufinus.


Ohr.

Sowohl auf Kirchenbildern, als in alten Marienliedern findet sich die Vorstellung, nach welcher die Verkündigung durch das Ohr Maria’s geschah, weil Gott sich ihr im Wort offenbarte, ihr das Wort (den Logos) mittheilte. Vgl. Wackernagel, Kirchenlied Nr. 92. – St. Aquilina, ein zwölfjähriges Mädchen zu Byblos, wurde unter Kaiser Diocletian als Christin verfolgt. Man stach ihr glühende Nadeln durch’s Ohr in’s Hirn, aber sie blieb standhaft und ein Engel heilte sie. Endlich wurde sie enthauptet und statt des Blutes entfloss ihr Milch. Man verehrt sie am 12. Juni.


Opfer.

Die Opferidee, die dem Christenthum wesentlich zu Grunde liegt, ist in den Artikeln Christus, Abendmahl,

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_172.jpg&oldid=- (Version vom 11.9.2022)