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Thiere und redete mit ihnen. Den bösen Dschinnen drückte er sein Siegel auf, um sie als seine Sklaven zu stempeln, und brauchte sie zu allerlei Diensten, besonders zu Bauten. Die widerspenstigen bannte er unter den Grundstein der Gebäude und versiegelte sie, dass sie nimmer sich wenden konnten. So namentlich beim Bau der Stadt Tadmor (Palmyra) in der Wüste. Oder er sperrte die Dschinnen in Töpfe ein und versenkte sie auf den Grund des Meeres. Der Siegelring Salomo’s trug einen Edelstein, worin die Worte: „Allah ist Allah und Muhamed sein Prophet“ eingegraben waren und mit dem er Alles zaubern konnte. Ausserdem gab ihm Gott einen Wind, mit dem er fahren konnte, wohin er wollte. Herbelot s. v. Soliman. — Nach derselben Fabel war der berühmte Vogel Simurgh (der Phönix) Wessir des Königs Salomo. Dieser Vogel besass die höchste Weisheit mit dem höchsten Alter, indem er schon lange vor Erschaffung Adams gelebt und den siebenzig präadamitischen Salomonen als Wessir gedient hatte. Vor den Menschen nämlich wohnten Geister auf Erden, von Königen beherrscht, welche Salomone hiessen, und von denen jeder tausend Jahre lang regierte, zusammen 70,000 Jahre. Rosenöl I. 13.

Die heilige Schrift preist vorzugsweise nur den Bau des grossen Tempels zu Jerusalem, den Salomo betrieb, und dem wir einen besondern Artikel widmen. S. Tempel. Salomo regierte in vollkommenem Frieden und vermehrte den Wohlstand seines Reichs auf alle Weise, unter andern auch durch Handel. Seine Verbindung mit Phönizien und Aegypten machte es möglich, dass er einige Schiffe auf dem rothen Meere nach Ophir (Ceylon) senden und die Reichthümer Arabiens und Indiens von dort holen konnte. Da hörte die mächtige Königin von Saba (im südlichen Arabien, die Alterthümer der Stadt sind erst in jüngster Zeit entdeckt) von Salomo und beschloss, seine Weisheit zu prüfen. Sie selbst kam mit grossem Gefolge zu ihm und versuchte ihn mit Räthseln (die von der heiligen Schrift nicht näher bezeichnet sind); da er aber alle diese Räthsel löste und ihm nichts

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_300.jpg&oldid=- (Version vom 26.3.2023)