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der sich vom Unrath der Sünde reinigen soll. Vom Schaum des Meeres gilt dasselbe. Die Gottlosen sind gleich dem Meere, das Unrath auswirft. Jesaias 57, 20.


Schauspieler.

Der grösste Schauspieler in der Welt ist der Teufel, denn er liebt es, sich in allen möglichen Formen zu verstellen, um die Menschen zu täuschen und zu berücken. Die Maske ist Symbol der Lüge. Das leichtsinnige Volk der Mimen und Histrionen zählte im Beginne des Christenthums zu dessen erbittertsten Feinden, denn als die Kirchen sich zu füllen begannen, wurden die Theater leer. Das damalige Verhältnis wird durch eine schöne Legende klar. Genesius, ein römischer Possenreisser unter Kaiser Diocletian, äffte auf der Schaubühne die christlichen Ceremonieen nach, wurde aber plötzlich, indem er in der Rolle eines kranken Christen auf dem Sterbebette die letzte Beichte ablegen sollte, vom heiligen Geist ergriffen, beichtete wirklich alle seine Sünden und wurde ein Christ, wofür er den Tod litt. 25. August.


Scheiterhaufen,

auf Kirchenbildern das Attribut unzähliger Heiligen, die den Feuertod erlitten. Einzelne werden dabei durch besondere Umstände gekennzeichnet, z. B. ein Engel löscht das Feuer der heiligen Columba, Regen das der h. Martina, St . Fructuosus singt auf dem Scheiterhaufen. Das Feuer theilte sich und wich nach allen Seiten aus, um den h. Polykarpus zu verschonen. An einen Baum gebunden kniet die h. Afra. Zwischen zwei Bäumen über dem Feuer hängt die h. Augusta. Zwischen drei Pfählen brennt die h. Anastasia. Mit der Dornenkrone auf dem Haupte brennt der h. Theodorus Thyro. Von Thieren umgeben die h. Thekla.

Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_318.jpg&oldid=- (Version vom 2.4.2020)