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Bedeutung des weltlichen Reichs, des verderbten Jerusalems und Roms zur Heidenzeit.

Etwas Symbolisches liegt in der Siebenzahl an sich für das christliche Bewusstseyn eigentlich nicht. Es ist nur die Ziffer, die, indem sie gerade und ungerade Zahlen verbindet und zwischen Viel und Wenig die Mitte hält, in der Natur selbst sehr häufig die Gliederungen und Emanationen gewisser Urkräfte bezeichnet, z. B. die sieben Farbenstrahlen im Regenbogen oder Spectrum, die sieben Töne etc., sich also auch am besten eignet, um nach ihr höhere Gliederungen und geistige Emanationen zu zählen.

Davon hängt auch der Werth der Zahlen 70 und 72 ab. Vgl. Sepp, Heidenthum I. 66. Das ist die durchschnittliche Zahl der menschlichen Lebensjahre.

Siegel.

Die Stirnen der Gerechten werden versiegelt, Offenb. Joh. 7, 3. Das ist, gleich der Ehrenkrone, die göttliche Signatur im Gegensatz gegen das Kainszeichen, den sichtbar aufgedrückten Fluch. – Signatur ist der symbolische Sinn des Siegels, Verschliessung der gewöhnliche, wie in den sieben Siegeln des Buchs, im Siegel des Abgrunds etc.

Simeon,

der Hohepriester, der das Christkind bei der Darstellung im Tempel empfängt und sich selig preist, in seinem hohen Alter ihn noch sehen zu können. Vgl. den Artikel Reinigung Mariä. Nach dem apokryphischen Evangelium Nicodemi war er es, der, bald nach jener Scene sterbend, zuerst im Hades die Geburt des Herrn verkündete. Hofmann, Apokr. S. 419.

Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_378.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)