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Zahn.

Simson liess aus einem Zahn des Eselskinnbackens, mit dem er die Philister erschlagen hatte, eine Quelle fliessen. Darin sieht Rupert von Deutz, op. p. 256, ein Sinnbild aller heiligen Reliquien (der Knochen der Heiligen) und ihrer Wunder. – Ein von einer Zange gehaltener Zahn ist Attribut der heiligen Apollonia, weil man ihr als Martyrerin die Zähne ausriss. Sie wurde daher auch Schutzpatronin gegen Zahnweh. Auch der heiligen Augusta wurden die Zähne ausgerissen. 27. März.


Zange,

als Marterinstrument Attribut vieler Heiligen, die mit Zangen zerrissen wurden, des heiligen Felicianus, Pelagius, der heiligen Agatha, Charitina, Christina, Macra, Martina. Als Handwerkszeug Attribut der Heiligen Apelles, Baldomer und Elysius, welche Schmied, Schlosser und Goldschmied waren. Auch Attribut des heiligen Dunstan, der den Teufel mit der Zange an der Nase packte.


Zehn,

heilige Zahl bei den Juden, wie auch bei den Heiden. Vorzugsweise die runde Zahl, Princip des Decimalsystems. Vgl. Bähr, mosaischer Cultus I. 175 f. v. Bohlen, Genesis S. 67. Die Mystik der Zahl 10 ist am weitesten getrieben worden in der jüdischen Kabbalah. Darin spielen die drei obern und die drei untern Kräfte (3 + 7 = 10) oder Sephiroth die Hauptrolle. Vgl. Blätter für höhere Wahrheit IV. 107. Das geht aber die christliche Symbolik nichts an. Wir haben von Moses nur adoptirt die zehn Gebote und die zehn Plagen Aegyptens, von Abraham aber den Zehnten, den er zuerst an den Priester Melchisedek gab. 1. B. Mosis 14, 20. 5. B. Mosis 14, 22.

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 570. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_570.jpg&oldid=- (Version vom 23.2.2020)